Wer Menschenrechte in Katar negiert, WM-Partner irritiert und jede Kritik plump vom Tisch heuchelt, hat eigentlich verloren. Gianni Infantino aber bleibt – und wird 2023 als Fifa-Präsident wiedergewählt. Warum?
Am Sonntag hat das Warten ein Ende, die Fußball-WM in Katar beginnt, jedoch mit dem wohl langweiligsten Eröffnungsspiel seit Ewigkeiten: Der Gastgeber trifft auf Ecuador. Um trotzdem für Aufsehen zu sorgen bei dem umstrittenen Wüsten-Event, gibt es ja immer noch Fifa-Präsident Gianni Infantino. Der Italo-Schweizer, 52, ist stets für Attacken, Fehltritte und plumpe Sprüche gut. Seit 2016 ist er der Welt höchster Fußballfunktionär, seit Jahren wohnt er in Doha. Und Kritik perlt ab.
Darum ist schnell erklärt, warum er bis Samstag kein Sterbenswort über die mit Füßen getretenen Menschenrechte in dem Emirat verloren hat und zu Tausenden toten Arbeitern beim Stadien-Bau geschwiegen hat. Er will es sich offenbar weder mit Katar noch dem Emir verscherzen, der Gastgeber gibt Regeln, Richtung – und Geld vor.