Aserbaidschanische Aktivisten blockieren die einzige Verkehrsader in die umkämpfte Gebirgsprovinz. Im Schatten des Ukraine-Kriegs will Diktator Alijew seinen Einfluss ausbauen.
Eine kurvenreiche Bergstraße verbindet die armenisch besiedelte Exklave Berg-Karabach mit Armenien. Es ist die einzige Landverbindung zwischen der von 120.000 Armeniern bewohnten Region und der Südkaukasusrepublik. „Straße des Lebens“ nennen die Einwohner die Strecke, weil von ihr die Versorgung des von Armenien und Aserbaidschan gleichermaßen beanspruchten Gebiets abhängt. Alle Güter- und Personentransporte müssen den „Latschin-Korridor“ passieren, wie die Verbindung offiziell heißt.
Doch seit mehr als zwei Wochen gibt es kein Durchkommen mehr. Aserbaidschanische Aktivisten blockieren die Straße. Sie haben weiße Zelte aufgebaut und halten Plakate mit der Forderung „Schützt die Natur“ in Händen. Angeblich wegen ökologischer Bedenken, nämlich um illegalen Bergbau in Karabach zu verhindern, halten sie die Straße besetzt.