2006 soll die "First Bridge Holding" 22,5 Millionen Dollar nach Österreich überwiesen haben. Die deutsche Justiz ermittelt derzeit, woher insgesamt 50 Millionen Dollar in einer Salzburger Stiftung stammen.
2006 soll das erste Geld aus der Karibik an den seit Mittwoch verhafteten Ex-BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky geflossen sein. Von der First Bridge Holding Limited auf Mauritius gingen nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" 22,5 Millionen Dollar vorerst an eine Firma Gribkowskys in Österreich.
Einen dabei entstandenen Geldwäscheverdacht in einer Anzeige durch Raiffeisen Salzburg konnte dann der auf Stiftungen spezialisierte österreichische Anwalt Gerald Toifl ausräumen. Daraufhin folgte die nächste Tranche, dieses Mal von den Virgin Islands in der Karibik.
Bestechlichkeit, Untreue, Steuerhinterziehung
Gribkowsky hatte 2006 und 2007 heimlich 50 Millionen Dollar aus der Karibik und aus Mauritius erhalten. Er legte sein Vermögen in der von ihm in Österreich gegründeten Privatstiftung mit Namen "Sonnenschein" (die Stiftungsurkunde datiert vom 3. Mai 2007) an.
Am Mittwoch ist er in Deutschland verhaftet worden - wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung. Die Staatsanwaltschaft München prüft, woher die Millionen in der Salzburger Stiftung stammen und ob im Zusammenhang damit Straftaten begangen wurden.
Ersten Ermittlungen zufolge soll Gribkowsky für den Verkauf der BayernLB-Anteile an der Formel 1 Zuwendungen erhalten haben, die als Beraterverträge getarnt gewesen sein sollen.
Steuer wäre in Deutschlanld höher gewesen
Nach Abzug von Steuern in Österreich blieben von den 50 Millionen Dollar etwa 25 Millionen Euro übrig. 25 Prozent soll der Steuersatz in Österreich betragen haben. Der deutsche Fiskus, der jetzt von der Münchner Staatsanwaltschaft eingeschaltet wurde, gelangte bei einer ersten Prüfung des Sachverhalts zum Ergebnis, es liege Verdacht auf Steuerhinterziehung vor.
Als deutscher Staatsbürger mit Wohnsitz und Job in Bayern hätte Gribkowsky die Dollar-Millionen eigentlich hier angeben und einen Spitzensteuersatz von mehr als 40 Prozent zahlen müssen, lautet das vorläufige Prüfergebnis. Der Unterschied macht mehrere Millionen Euro aus.
(APA)