Niederösterreich-Wahl

Das Ende der schwarzen Allmacht in Niederösterreich

APA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Die ÖVP braucht nun zum Regieren einen Partner. Der Wahlsieger FPÖ will nicht – bleibt nur der Wahlverlierer SPÖ.

Johanna Mikl-Leitner verliert nicht nur die absolute Mehrheit im Landtag, sondern auch in der Regierung. Vier schwarze Mandate stehen drei blauen und zwei roten gegenüber. Damit wird in der Theorie möglich, wovor die ÖVP warnte: Blau-Rot. Wobei zwei Faktoren das aber nach wie vor sehr unwahrscheinlich machen. Erstens: Blau und Rot haben keine Mehrheit im Landtag. Da der Landeshauptmann vom Landtag gewählt werden muss, bräuchten FPÖ und SPÖ die Stimmen der Grünen oder der Neos – das aber ist schwer vorstellbar. Und zweitens: SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl hat ausgeschlossen, einen Freiheitlichen zum Landeshauptmann zu machen. Als stärkere Partei hätte die FPÖ darauf Anspruch – fraglich, ob FPÖ-Chef Udo Landbauer verzichten würde, nur um die ÖVP von der Macht zu verdrängen. Aber nun zu den Ergebnissen im Einzelnen:

Es ist mehr als eine leise Erschütterung der Macht, aber noch keine Vollkatastrophe, die die Bundes-ÖVP durchrütteln würde. Eine solche wäre erst eingetreten, wenn die ÖVP den Landeschefsessel an Blau-Rot verloren hätte. Die ÖVP war angesichts der Lage (Krise der Partei im Bund, Teuerung) schon vorab auf heftige Verluste eingestellt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner könnte neuer Klubchef werden, ist zu hören.
Wahl-Nachwehen

In Niederösterreich nimmt das ÖVP-Personalkarussell Fahrt auf

Gerüchten zufolge haben nicht nur Jochen Danninger und Ludwig Schleritzko gute Chancen, neuer Klubchef zu werden.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)
Niederösterreich-Wahl

Wie aus einem türkisen Bonus ein Malus für Mikl-Leitner wurde

Blickt man auf die Geschichte der Volkspartei, fällt auf: Unter der Führung von Sebastian Kurz gewannen Schwarze und Türkise Wahlen - seit dem Herbst 2022 ist das anders.
FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz, Spitzenkandidat Udo Landbauer und FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl
Niederösterreich-Wahl

ÖVP verliert in 566 Gemeinden, FPÖ gewinnt in 571 dazu

Die Volkspartei konnte in nur sieben der 573 Gemeinden ein Plus verzeichnen. Die FPÖ avancierte in 20 Gemeinden zur stärksten Partei.
Kärntens FPÖ-Spitzenkandidat Erwin Angerer
Landtagswahl

Niederösterreich-Wahl weckt Hoffnungen in Kärntens FPÖ

Nach dem Urnengang in Niederösterreich haben die Freiheitlichen nun 20 Funktionen zu besetzen. In Kärnten machen sich derzeit viele Fraktionen für das Landesparlament fit.
Die ÖVP wird "die Macht erstmals teilen müssen", und das wohl mit der SPÖ, sind sich die beiden Experten einig.
Landtagswahl

Niederösterreich könnte "Koalition der Verlierer" bekommen

Die Schuld am historisch schlechtesten Ergebnis der ÖVP ist für Meinungsforscher zum Teil hausgemacht, vieles liege aber auch "außerhalb ihrer Hemisphäre".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.