Während die Grünen die bisherige Usance infrage stellen, kann sich ÖVP-Klubchef August Wöginger vorstellen, im Falle eines FPÖ-Wahlsiegs Norbert Hofer zum Ersten Nationalratspräsidenten zu wählen.
Wien. Spätestens im Herbst kommenden Jahres wird der Nationalrat neu gewählt. Und laut den derzeitigen Umfragen würde die FPÖ die mandatsstärkste Fraktion werden. Die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer zweifelt nun aber öffentlich an, dass den Blauen dann jedenfalls der Posten des Nationalratspräsidenten zustünde.
Und tatsächlich könnte die stärkste Partei dieses staatspolitisch wichtige Amt nicht automatisch besetzen. Doch zumindest, wenn die FPÖ ihren bisherigen Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer aufstellen würde, stünden die Zeichen darauf, dass dieser dann auch als Erster Nationalratspräsident gewählt wird.
„Es ist Usance, dass die stimmenstärkste Partei den Nationalratspräsidenten stellt“, sagt ÖVP-Klubchef August Wöginger auf Anfrage der „Presse“. Zwar mache man die Entscheidung immer vom konkreten Kandidaten abhängig. Aber Norbert Hofer würde er auch zum Ersten Nationalratspräsidenten wählen, bekräftigt der ÖVP-Klubchef. In der Regel folgen die Abgeordneten der Empfehlung ihres Klubs. Auch braucht ein Nationalratspräsident für seine Wahl nur die einfache Mehrheit.