Mipim Awards

Ausgezeichnete Baustellen der Nachhaltigkeit

(c) Alex Besson
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Die Shortlist der Kategorie Neue Developments steht. Unter den Nominierten der „Oscars der Immobilienwelt“ findet sich heuer auch das Vorarlberger Architektenbüro Baumschlager Eberle.

In Cannes werden am 16. März – im Rahmen der internationalen Immobilienmesse Mipim – 43 Finalisten um die prestigeträchtigen Mipim Awards rittern, mit denen eine hochkarätig besetzte Jury und das Fachpublikum jährlich die besten Projekte in elf Kategorien auszeichnen. Darunter heuer auch Österreich: Baumschlager Eberle Architekten haben es mit dem Projekt „Confluence – B1 C1 Nord“, das sie gemeinsam mit zwei französischen Büros in Lyon realisiert haben, auf die Shortlist der Kategorie Neue Developments geschafft – und damit in eine heuer neue Sparte, die die einstigen Zukunftsprojekte ersetzt.

Prämiert werden in dieser Kategorie Projekte, die bereits in Bau sind oder kurz davor stehen und sich durch ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit sowohl in architektonischer wie auch technischer und ökologischer Hinsicht, auszeichnen. Das betont auch den diesjährigen Fokus – die Einhaltung der ESG-Kriterien –, unter dem die Jury alle 180 eingereichten Projekte aus 22 Ländern begutachtet hat.

Hinter dem etwas sperrigen Namen des nominierten Baumschlager-Eberle-Projekts verbirgt sich die Entwicklung eines historischen Industrieareals am Ufer der Rhône. 250 leistbare Wohnungen für Familien sowie 15.000 Quadratmeter Gewerbefläche sollen hier entstehen, die dezidiert für Bildungsinstitutionen vorgesehen sind. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf einem nachhaltigen Konzept, das einerseits auf eine ressourcenschonende Architektur setzt und andererseits auf das Schaffen einer Umgebung, die langfristig für eine attraktive Lebensqualität sorgen soll.

Wald auf dem Dach

Zu den wohl stärksten Mitbewerbern, gegen die sich das Vorarlberger Büro, das elf Niederlassungen in Europa und Asien hat, durchsetzen muss, gehören die britischen Sheppard-Robson-Architekten, die in London mit ihrem „Roots in the Sky“-Projekt Pionierarbeit geleistet haben.

Ihren Angaben zufolge ist mit der Transformation eines Gerichtsgebäudes aus den 1960er-Jahren das erste europäische Wald-Gebäude mit einem urbanen Dachterrassenwald entstanden. 40.000 Quadratmeter Wohnfläche umfasst das Objekt, soll neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen und sowohl im Bau wie auch im Betrieb die Net-Zero-Kriterien erfüllen; und mit seinem einen halben Hektar großen Dachwald, in dem es 125 große Bäume, 10.000 Pflanzen und 1000 Tonnen Erde gibt, nicht nur Biodiversität schaffen, sondern auch einen kühlen, schattigen Ort für die Community.

Information

Die Kategorien. Hotellerie- und Tourismusprojekte, Kultur- und Sportprojekte, Industrie und Logistikimmobilien, Büro- und Geschäftsimmobilien, Revitalisierte Gebäude, Wohnimmobilien, Mischnutzungsprojekte, Stadterneuerungsprojekte, Alternative Projekte, Neue Developments, Neue Mega-Developments.
Erstmals auf der Liste sind 2023 Neue Developments, entfernt wurden als eigene Kategorien Gesundheitsimmobilien und Shoppingzentren.


Das dritte Projekt, dem in der Kategorie Neue Developments der Sprung auf die Shortlist gelungen ist, wurde im dänischen Dalum realisiert. Hier haben die C. F. Møller Architects das Gelände der einstigen Papierfabrik transformiert, die während ihrer operativen Zeit von 1874 bis 2017 zur größten Dänemarks geworden ist. Daraus entstand auf dem Gelände ein Konglomerat aus industriellen Gebäuden verschiedener Epochen, die mit der Zeit zusammenwuchsen und jetzt die Grundlage für das neue Development bilden. Die Architekten wollen die historischen Spuren erhalten, aber auch leistbaren, diversen Wohnraum schaffen, der nicht zuletzt deshalb attraktiv ist, weil mitten durch die Anlage ein Fluss führt – der es übrigens schon seit den 1950er-Jahren möglich gemacht hat, die Fabrik mit Wasserkraft zu betreiben.

Mitbewohner gesucht

Ebenfalls nominiert ist das Projekt „Fuse Valley“, das die dänische Bjarke Ingels Group (BIG) in Portugal plant. Hier hat das portugiesische E-Commerce-Unternehmen Farfetch, das Designermode von Boutiquen aus der ganzen Welt verkauft, jetzt sein Headquarter bezogen – will aber dort nicht allein bleiben. So wurde von Beginn an mit dem Entwickler Castro Group geplant, dass neben einem Hotel auch Büroflächen für andere Unternehmen entstehen werden. Die Vision: eine Kombination, von der sich die Developer und der Hauptmieter eine Verbindung zwischen Menschen, Unternehmen, Ideen und Talenten erhoffen.

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