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Gary Lineker kehrt zurück – und legt sich mit Elon Musk an

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"Ist das akzeptabel @Twitter @elonmusk? Und ich meine nicht die Grammatik", twitterte Gary Lineker(c) APA/AFP (NIKLAS HALLE´N)
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Den Streit mit der BBC hat Star-Moderator Gary Lineker beigelegt. Auf Twitter beschwerte er sich über eine Drohnachricht an seinen Sohn – beim Chef des Kurznachrichtendiensts, Elon Musk.

Am Samstag kehrt der Star-Moderator Gary Lineker auf die Bildschirme zurück, nachdem der Streit mit der BBC beigelegt ist. Doch die Wogen gehen weiterhin hoch um die britische Fußball-Ikone und haben auch Auswirkungen auf seine Familie. 31-jähriger Sohn George erhielt auf Twitter eine Drohnachricht, die Lineker am Dienstag öffentlich machte: George Lineker postete, er sei "stolz auf den alten Herrn". Unter der Meldung schrieb ihm ein User, er solle auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Gary Lineker beschwerte sich bei Twitter-Chef Elon Musk darüber, dass es auf dem Kurznachrichtendienst möglich ist, solche Drohnachrichten zu verschicken. "Ist das akzeptabel @Twitter @elonmusk? Und ich meine nicht die Grammatik", twitterte er zu einem Screenshot der Privatnachricht. Eine Antwort von Musk steht noch aus.

Lineker hatte vergangene Woche mit einem Tweet über das umstrittene Asylgesetz der britischen Regierung eine Krise in der BBC ausgelöst. Er hatte die Rhetorik der konservativen Regierung mit der Sprache in "Deutschland in den 1930er Jahren" verglichen. Die BBC warf dem Ex-Fußballstar daraufhin einen Bruch ihrer strikten Neutralitätsregeln vor und suspendierte ihn. Als aus Solidarität mehrere andere Kommentatoren und Moderatoren die Arbeit verweigerten, gab die BBC nach.

Lineker twitterte am Dienstag, er habe noch nie so viele Hassnachrichten erhalten. "Dabei hat das noch nicht einmal etwas mit mir zu tun", schrieb er. Unter konservativen Abgeordneten und Kommentatoren gibt es unterdessen Unmut über die Einigung mit der BBC. Der Vize-Generalsekretär der Tories, Lee Anderson, nannte die BBC-Führung "rückgratlos".

Konservativer Ärger über BBC-Einigung mit Lineker

Der Tory-Parlamentarier Craig Mackinlay sprach von einer "Kapitulation" des öffentlich-rechtlichen Senders. Lineker könne nun seinen "hochpolitischen Anti-Regierungskurs vorantreiben und viele ungestraft beleidigen. Mir ist kein anderer Arbeitgeber bekannt, der dies zulassen würde", sagte Mackinlay der Zeitung "Telegraph".

"Was hier passiert ist: Gary Lineker 1, BBC-Glaubwürdigkeit 0", kommentierte der ehemalige BBC-Manager und frühere Regierungssprecher Craig Oliver. Der Zeitung "Times" sagte ein BBC-Beschäftigter, mit seiner Entscheidung, Lineker ungestraft davonkommen zu lassen, habe Generaldirektor Tim Davie ein "katastrophales Eigentor" geschossen und die Moral beschädigt. Andere BBC-Mitarbeiter bekämen bereits Ärger, wenn sie einen politischen Tweet liken, wurde betont.

Die Zeitung "Daily Express" sprach von einem "Bürgerkrieg" zwischen Management und Mitarbeiterin. In konservativen Medien wurde das Gebührenmodell als Haupteinnahmequelle der BBC in Frage gestellt.

(APA/dpa/Red.)


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