Analyse

Plötzlich macht sich der chinesische Yuan in Russland breit

Mit den Chinesen kommt auch ihre Währung.
Mit den Chinesen kommt auch ihre Währung.(c) Reuters (Carlos Barria)
  • Drucken

Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen etablieren den Yuan in Putins Staat und verdrängen die Lieblingswährung der Russen. Die Regierung hilft eifrig dabei mit. Was aber die Bevölkerung zuletzt mit ihrem Geld machte, widerspricht den Vorstellungen des Kremls ganz und gar.

Es hat fast Symbolcharakter. Und wenn es noch eines Beweises bedurft hat, dass Russland sich von seiner vormaligen Westorientierung ab- und seinem südöstlichen Nachbarn China zuwendet, so wurde er im Februar erbracht. Just wenige Wochen, bevor Chinas Staatschef, Xi Jinping, zum ersten Mal seit seiner Wiederwahl im März seinen Amtskollegen, Wladimir Putin, besuchte, zeigte sich in Moskau, dass auch bei den Währungen eine Verschiebung stattfindet.

Bei den Transaktionen an der Moskauer Börse hatte plötzlich der chinesische Yuan den US-Dollar, die jahrzehntelang die wichtigste Währung der Russen neben dem Rubel gewesen war, überrundet und war in der Monatsstatistik zur meistgehandelten Devise in Russland geworden. Es sei dies zum ersten Mal in der Geschichte der Fall gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg zu Wochenbeginn auf Grundlage der diesbezüglichen Tagesberichte der Börse.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

„Das ist sehr russisch“, sagt Ökonomin Subarewitsch. Restaurant in Moskau im Dezember.
Interview

"Um zu sehen, was in Russland passiert, schauen Sie künftig sehr genau auf diese Kennzahl!"

Weil sie zu Daten vordringt, die sonst niemand aushebt, und diese auch noch extrem nüchtern interpretiert, ist sie seit dem Ukrainekrieg zum Star in der russischen Ökonomenszene geworden. Wie die Sanktionen wirken, wie die Russen damit zurechtkommen und was ihnen 2023 bevorsteht, erzählt Natalja Subarewitsch im Interview.
Viele westliche Waren sind noch da – und dürften bleiben. Das Moskauer Elitekaufhaus Petrovskij-Passage.
Analyse

Mit diesen Methoden zwingt Putin westliche Firmen zum Bleiben

Je mehr der Westen Druck auf Unternehmen ausübt, Russland wegen des Ukraine-Krieges zu verlassen, umso mehr hindert Putin sie daran. Die Methoden sind dreist, aber die westlichen Fallstricke auch nicht ohne. Die Firmen müssen „höllisch aufpassen“, erzählt ein Insider.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.