Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen etablieren den Yuan in Putins Staat und verdrängen die Lieblingswährung der Russen. Die Regierung hilft eifrig dabei mit. Was aber die Bevölkerung zuletzt mit ihrem Geld machte, widerspricht den Vorstellungen des Kremls ganz und gar.
Es hat fast Symbolcharakter. Und wenn es noch eines Beweises bedurft hat, dass Russland sich von seiner vormaligen Westorientierung ab- und seinem südöstlichen Nachbarn China zuwendet, so wurde er im Februar erbracht. Just wenige Wochen, bevor Chinas Staatschef, Xi Jinping, zum ersten Mal seit seiner Wiederwahl im März seinen Amtskollegen, Wladimir Putin, besuchte, zeigte sich in Moskau, dass auch bei den Währungen eine Verschiebung stattfindet.
Bei den Transaktionen an der Moskauer Börse hatte plötzlich der chinesische Yuan den US-Dollar, die jahrzehntelang die wichtigste Währung der Russen neben dem Rubel gewesen war, überrundet und war in der Monatsstatistik zur meistgehandelten Devise in Russland geworden. Es sei dies zum ersten Mal in der Geschichte der Fall gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg zu Wochenbeginn auf Grundlage der diesbezüglichen Tagesberichte der Börse.