Analyse

Wer könnte das milliardenschwere Russlandgeschäft der Raiffeisen kaufen?

Business as usual trotz Krieg – zumindest scheint es so. Fußgänger queren eine Straße vor den Wolkenkratzern des Moskauer International Business Centre, auch Moscow City genannt.
Business as usual trotz Krieg – zumindest scheint es so. Fußgänger queren eine Straße vor den Wolkenkratzern des Moskauer International Business Centre, auch Moscow City genannt.APA/AFP/Natalia Kolesnikova
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Kein westlicher Konzern steht wegen seines Russlandgeschäfts derart am Pranger wie die Raiffeisen Bank International. Nun arbeitet sie an Exitszenarien. Allein, keines ist realistisch. Es mangelt sogar an Oligarchen als Käufer. Kann letztlich nur ein Trick von Putin die Situation lösen?

Am Ende ging die Raiffeisenbank International (RBI) in die Offensive. Zu stark war der Druck der Öffentlichkeit und der Aktionäre, der vor allem seitens der Ukraine und zuletzt der Europäischen Zentralbank aufgebaut wurde, die Bank möge sich angesichts des Ukraine-Krieges doch endlich von ihrem Russland-Geschäft trennen bzw. zumindest einen Aktionsplan dazu vorstellen. In Russland ist sie ja die einzige Bank neben der UniCredit, die als offiziell systemrelevant eingestuft ist, zumal sie 40 Prozent des internationalen Zahlungsverkehrs abwickelt.

Ebendort machte sie im Vorjahr auch satte 60 Prozent ihres Gewinns in der Höhe von 3,8 Milliarden Euro, indem sie als einzige Großbank vor Ort den Überschuss sogar wesentlich steigerte. Und „eben wegen dieses einzigartigen Gewinns“ habe sie die Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie kein zweites westliches Unternehmen mit Russlandbezug, sagt Oleg Vjugin, einer der renommiertesten russischen Banker und Ex-Vizechef der dortigen Zentralbank, im Gespräch mit der „Presse“.

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