Trump-Anklage

Stormy Daniels: Trump sollte nicht wegen des Schweigegelds ins Gefängnis gehen

Proteste gegen Donald Trump in New York am Tag der Anhörung vor Gericht in Manhattan am 4. April.
Proteste gegen Donald Trump in New York am Tag der Anhörung vor Gericht in Manhattan am 4. April.IMAGO/ZUMA Wire
  • Drucken

Der ehemalige Pornostar, mit dem Donald Trump eine Affäre gehabt haben soll, sieht schwerwiegendere Vergehen des US-Präsidenten als jene, für die Trump derzeit vor Gericht steht.

Stormy Daniels, jener ehemalige Pornostar, der im Mittelpunkt des Strafverfahrens gegen Donald Trump steht, ist nicht der Meinung, dass der ehemalige Präsident ins Gefängnis gehen sollte, sollte er verurteilt werden, weil er Schweigegeldzahlungen an sie verheimlicht hat.

"Ich glaube nicht, dass seine Verbrechen gegen mich eine Haftstrafe wert sind“, so Daniels. Da gäbe es andere Dinge, „die er getan hat“, die ihrer Meinung nach eher eine Haftstrafe nach sich ziehen sollten, sagte Daniels, 44, in einem Interview mit Piers Morgan von Fox Nation, das am Donnerstag ausgestrahlt wurde. Trump sei nun nicht länger unantastbar. Niemand sei das - egal ob Präsident oder nicht, sagte Daniels. „Man sollte jedenfalls für seine Handlungen zur Verantwortung gezogen werden.“

Trump wurde am Dienstag in New York in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt, weil er angeblich Schweigegeldzahlungen an Daniels und das ehemalige Playboy-Model Karen McDougal vor der US-Wahl 2016 veranlasst hat, um die Veröffentlichung ihrer angeblichen sexuellen Begegnungen mit ihm zu verhindern. Vorgeworfen wird ihm aber nicht die Schweigegeldzahlung an sich, sondern die Abrechnung derselben.

Gegen den 76-jährigen Trump laufen außerdem strafrechtliche Ermittlungen in Washington wegen des Versuchs, seine Wahlniederlage im Jahr 2020 rückgängig zu machen, und wegen des falschen Umgangs mit Verschlusssachen sowie eine separate strafrechtliche Untersuchung in Georgia wegen des Versuchs, seine Niederlage in diesem Bundesstaat rückgängig zu machen.

Die Staatsanwaltschaft in Manhattan wirft Trump, dem ersten amtierenden oder ehemaligen US-Präsidenten, der strafrechtlich belangt wird, vor, er habe versucht, während seines erfolgreichen Wahlkampfs 2016 einen Verstoß gegen die Wahlgesetze zu vertuschen.

Trump bestreitet Affäre mit Stormy Daniels

Trump, der Spitzenkandidat im Rennen um die republikanische Nominierung im Jahr 2024, bestreitet, eine Affäre mit Daniels gehabt zu haben, hat aber die Zahlung eingeräumt.

Die nächste Anhörung in dem Fall ist für den 4. Dezember angesetzt. Rechtsexperten sagten, dass ein Prozess möglicherweise erst in einem Jahr beginnen wird und dass eine Anklage oder sogar eine Verurteilung Trump rechtlich nicht daran hindern würde, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren.

Daniels sagte im Interview mit Piers Morgan, dass sie gerne aussagen würde, wenn der Fall vor Gericht kommt. "Ich habe nichts zu verbergen. Ich bin die Einzige, die die Wahrheit gesagt hat", sagte sie.

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Rückkehr aus New York. Trump spricht vor Unterstützern in Mar-a-Lago, seinem Anwesen in Forida.
USA

Wie wasserdicht ist die Anklage gegen Trump?

Der Staatsanwalt, der Ex-Präsident Donald Trump schwerer Straftaten bezichtigt, beschreitet mit seiner Anklage juristisches Neuland.
Donald Trump galt im Gericht als kurzfristig "in Gewahrsam genommen".
Prozess

Staatsanwalt wirft Donald Trump „illegale Verschwörung“ vor

Premiere für Donald Trump in seiner Heimatstadt: Der Ex-Präsident erschien als Angeklagter vor Gericht und plädierte auf nicht schuldig in allen 34 Anklagepunkten. Der Prozess könnte nach Willen der Staatsanwaltschaft bereits im Jänner 2024 beginnen - schon mitten im Wahlkampf.
Der Ex-Präsident Donald Trump schäumte am Dienstagabend vor Wut.
USA

Wutrede in Mar-a-Lago: Wie Trump auf seine Anklage reagierte

Wenige Stunden, nachdem sich Ex-Präsident Donald Trump vor einem New Yorker Gericht stellte, war er wieder zurück in Florida - und holte zum Gegenschlag aus. Worüber Trump sich sorgt.
Donald Trump im Gerichtssaal in New York.
Anklage

Unterlagenverfälschung in 34 Fällen: Donald Trump bekennt sich "nicht schuldig"

Zentraler Vorwurf der Staatsanwaltschaft ist, dass Trump mit den Schweigegeldzahlungen die Wahl 2016 beeinflussen wollte. Der nächste Gerichtstermin erfolgt im Dezember. Trumps Anwälte sehen „wenig Fakten“.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.