Axel-Springer-Verlag

Gefährlich Denken mit Mathias Döpfner

„Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten“. Solche Nachrichten schreibt Springer-Chef Mathias Döpfner laut „Zeit“-Bericht.
„Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten“. Solche Nachrichten schreibt Springer-Chef Mathias Döpfner laut „Zeit“-Bericht. Marijan Murat / dpa / picturedes
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Ossis sind eklig, Trump gebührt der Friedensnobelpreis und der Klimawandel ist zu begrüßen: Der Springer-Chef hat Ärger mit Chats und versuchter Einflussnahme für die FDP.

Rechtschreibfehler, Denglisch, wildes Stakkato – die Nachrichten des Mathias Döpfner lesen sich wie zwischen Tür und Angel verschickte Notizen an Freunde. An wen sie gerichtet sind, ist nicht immer klar. Geht es nach der Wochenzeitschrift „Die Zeit“, die Auszüge aus E-Mails und Chats des Verlegers veröffentlicht hat, gingen sie an Mitarbeiter aus dem eigenen Haus, dem Axel-Springer-Verlag. Wie an den damaligen „Bild“-Chef Julian Reichelt, dem Döpfner antrug, der FDP zu helfen.

Im Wortlaut – mit allen Fehlern – klingt das so: „Please Stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so autoritär auftreten dass die platzt. Und dann Jamaika funktioniert“. Überhaupt sah sich der mächtige Verlagschef – zu Springer gehören „Bild“, „Welt“ sowie die internationalen Marken „Politico“ und „Business Insider“ – als Steigbügelhalter der Liberalen. Nach einem Abendessen mit dem FDP-Parteichef und jetzigen Finanzminister Christian Lindner schrieb Döpfner, dieser sei „die einzige Chance, um den endgültigen Niedergang des Landes zu vermeiden“. Sechs Wochen vor der deutschen Bundestagswahl im Herbst 2021 fragte er im Verlag nach: „Kann man noch mehr für die FDP machen? Die sollten 16 Prozent mindestens kriegen.“ Am Ende wurden es nur 11,5 Prozent.

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