Analyse

Kampf der Regierung gegen die Inflation: Die Feuerwehr kommt zu spät

"Gipfeltreffen" im Bundeskanzleramt: Vizekanzler Kogler (Grüne, li.), Bundeskanzler Nehammer.
"Gipfeltreffen" im Bundeskanzleramt: Vizekanzler Kogler (Grüne, li.), Bundeskanzler Nehammer. (c) IMAGO/SEPA.Media (IMAGO/Martin Juen)
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Die Regierung versucht, die Inflation unter anderem mit strengeren Regeln bei der Gewinnabschöpfung zu drücken. Sie kommt freilich etwas zu spät.

Wien. Es war das nächste „Gipfeltreffen“ der Regierung, die sich zwar ohnehin wöchentlich jeden Mittwoch zum Ministerrat trifft, aber dieses Substantiv gibt jedem Zusammenkommen eine gewisse Dramatik und mehr Dringlichkeit. Und eine Dringlichkeit kann man Maßnahmen gegen die Entwicklung der Inflation in Österreich zweifellos nicht absprechen. Während die Teuerung in der EU sinkt, bleibt sie in Österreich hoch: Im April lag sie bei 9,8 Prozent, während sie in der Eurozone sieben Prozent betrug.

Nach dem „Lebensmittelgipfel“ am Montag, der wie das Hornberger Schießen geendet hatte, gab es diesmal tatsächlich mehrere konkrete Maßnahmen, um etwas gegen die Inflation zu unternehmen. Sie kommen nur reichlich spät. Es wirkt ein wenig wie die Feuerwehr, die nach dem Großbrand angerast kommt – dafür mit nagelneuen Autos und neuartigen Löschmitteln.

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