Die Leiterin der SPÖ-Wahlkommission Michaela Grubesa räumt einen Fehler ein: Nicht nur eine verlorene Stimme wurde gefunden, das Ergebnis vom Wochenende wurde zudem korrigiert.
Die Leiterin der SPÖ-Wahlkommission Michaela Grubesa hat am Montagnachmittag zu einer „adhoc-Pressekonferenz“ geladen. Das Thema wurde vorab nicht bekannt gegeben. Um 15.45 Uhr setzte Grubesa sodann den Spekulationen ein Ende: „Ich bin heute gegen 14 Uhr in die Löwelstraße gegangen, um nach der ominösen verlorenen Stimmen zu suchen“, sagt Grubesa. „Ich darf berichten, ich habe die Stimme gefunden - es handelt sich um eine ungültige Stimme“. Und: Nicht Hans Peter Doskozil, sondern Andreas Babler hat die SPÖ-Kampfabstimmung gewonnen.
Aufgrund eines „technischen Fehlers“ seien die Stimmen vertauscht worden, „bei der Übertragung der Daten in die Excel-Liste“, erläutert Grubesa. Die Listen aus den Wahlurnen seien zusammengeführt und in das System eingespeist worden. Der Fehler sei dabei geschehen: „Das Ergebnis wurde umgedreht", so Grubesa. Sie möchte sich dafür ausdrücklich entschuldigen - insbesondere bei dem burgenländischen Landeshauptmann Doskozil, der beim SPÖ-Bundesparteitag am Samstag zum Sieger ausgerufen worden war.
Das eigentliche Ergebnis lautet demnach:
- 280 Stimmen für Doskozil bzw. 46,51 Prozent und
- 317 Stimmen für Traiskirchens Bürgermeister Babler bzw. 52 Prozent.
Das Ergebnis sei nun tatsächlich endgültig, hält die Wahlleiterin fest. Es sei alles korrekt gewesen - das wisse man, weil man heute alle Stimmen nochmal nachgezählt habe. Das Einzige: Bei der Übertragung seien die Namen vertauscht worden.
Der Parteitag dürfte deswegen aber nicht wiederholt werden, erläutert Grubesa auf Nachfrage. „Aus meiner Sicht ist der ganze Prozess belegbar", so Grubesa. Dass am Parteitag nicht nachkontrolliert wurde, nahm sie auf sich. Niemand in der Kommission - auch nicht sie selbst - habe das veranlasst.