In Afrika ist es wiederholt zu Dürrekatastrophen und Hungersnöten gekommen, die teils witterungsbedingt, teils aber auch im Zusammenspiel mit Missmanagement, Kriegen oder internen Konflikten entstanden.
1957-1958 Äthiopien: Nach einer Dürre und einer Heuschreckenplage in der äthiopischen Hochlandregion Tigray kommen etwa 200.000 Menschen ums Leben. Die Regierung von Haile Mengistu kämpfte in der Region gegen einen Aufstand und blockierte Lebensmittellieferungen in Rebellengebiete, was die Krise noch verschärfte.
1967-1969 Biafra: In der nach Unabhängigkeit strebenden nigerianischen Region Biafra sterben nach der Sezession und 31 Monaten Bürgerkrieg Hunderttausende an Hunger und Seuchen.
1968-1974 Sahelzone: In der Übergangsregion zwischen Sahara und afrikanischem Regenwald verhungern zwischen 1968 und 1974 nach Schätzungen eine halbe Million Menschen. Die Region umfasst Burkina Faso, Gambia, Guinea-Bissau, Kap Verde, Mali, Mauretanien, Niger, Senegal und den Tschad und gehört zu den trockensten Gebieten der Erde.
1973-1974 Äthiopien: Bis zu 200.000 Äthiopier verhungern in Äthiopien, Kaiser Haile Selassie hatte die Katastrophe fast ein Jahr lang verheimlicht. Die Krise führt zu seiner Absetzung.
1980-1981 Uganda: Bei einer durch Dürre und einem bewaffneten Konflikt verursachten Lebensmittelknappheit in der ostugandischen Provinz Karamoja sterben 30.000 Menschen.
1984-1985 Äthiopien: Der "Jahrundert-Dürre" fallen fast eine Million Äthiopier zum Opfer.
1991-1992 Somalia: Dürre und Bürgerkrieg führen in Somalia zu rund 30.000 Toten.
1998 Sudan: Geschätzte 70.000 Menschen sterben im Südsudan an den Folgen einer Dürre, deren Auswirkungen durch Seuchen und einen Bürgerkrieg verstärkt wurden.
1998-2000 Äthiopien: Eine weitere Dürre in Äthiopien. Die Hungersnot wird durch den Konflikt um Eritrea verschärft.
(APA)