Die UNO warnt vor einem Ausweiten der Hungersnot. Um Leben zu retten, seien weitere 1,4 Milliarden Dollar nötig.
Viele Familien stehen in der Dürreregion bereits vor dem Nichts. Ein Ende der Hungersnot am Horn von Afrika ist jedoch nicht in Sicht, im Gegenteil. "Der Höhepunkt ist noch nicht überschritten", meinte Caritas-Helfer Andreas Zinggl, der unlängst von einem zweiwöchigen Einsatz in Nordkenia zurückgekommen ist: "Ohne rasche Hilfe steht den Menschen das Schlimmste noch bevor."
Die UNO hat vor einer raschen Ausweitung der Hungersnot in Somalia auf weitere Regionen des Landes gewarnt. Sollte es nicht gelingen, die Krise sofort unter Kontrolle zu bringen, "könnte sie sich auf fünf oder sechs weitere Regionen ausbreiten", sagte die Leiterin der humanitären Einsätze der UNO, Valerie Amos, in New York.
Die Dimension sei "so groß", so Zinggl, um nicht sagen zu können, wie lange die Menschen in der Region von der Hungerkatastrophe betroffen sein würden. Wichtig sei nun, dass sie die nächsten Monate überstehen und ihre Lebensgrundlage wieder hergestellt sei.
Weitere 1,4 Milliarden Dollar nötig
Die internationale Gemeinschaft habe für die Hungernden am Horn von Afrika bereits eine Milliarde Dollar (rund 700 Millionen Euro) zugesagt, nötig seien aber weitere 1,4 Milliarden Dollar, "um Leben zu retten", sagte Amos. Zehntausende Menschen seien bereits gestorben und Hunderttausende weitere seien vom Hunger bedroht.
Zahlreiche Viehnomaden haben fast ihre gesamten Herden verloren. "Auf den Weiden wächst kein einziger Grashalm mehr, die Warteschlangen vor den wenigen Wasserstellen werden immer länger, die Nomaden müssen mit ihren Tieren oft zwei, drei Tage warten", erzählte Zinggl.
Besonders betroffen von der Dürre sind neben Somalia auch Äthiopien, Kenia und Dschibuti. Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) warnte am Dienstag zudem vor einer schlimmen Hungersnot auch in Uganda. Wegen der Trockenheit könne es in dem Land in den kommenden Tagen zu einer "alarmierenden Situation von Unterernährung" kommen, sagte eine FAO-Sprecherin in Genf.
Spenden für Afrika
Ärzte ohne Grenzen: Konto-Nr. 930.40.950, BLZ 60.000, Kennwort: "Notfall-Fonds Ostafrika"
Diakonie: Konto-Nr. 231.33.00, BLZ 60.000, Kennwort "Dürre in Afrika"; Diakonie online spenden
Caritas: Konto-Nr. 7.700.004, BLZ 60.000, Kennwort "Hungerhilfe"; Caritas online spenden
CARE: 1.236.000, BLZ 60.000; CARE online spenden
Unicef: PSK 15 16 500, BLZ 60.000, Stichwort: "Kinder Horn von Afrika"; Unicef online spenden
Kindernothilfe: Konto-Nr. 92.144.077, BLZ 60.000, Kennwort "Dürre Afrika"; KNH online spenden
Menschen für Menschen:Konto-Nr. 7.199.000, BLZ 60 000, Kennwort Äthiopien Nothilfe
World Vision 90.890.000, BLZ 60.000, Kennwort: ''Hunger Afrika''; online spenden: www.worldvision.at
SOS-Kinderdorf 1.566.000, BLZ 60.000, Kennwort "Ostafrika"; online spenden: www.sos-kinderdorf.at
(Ag.)