Seit dem Winter 1954/55 sind die Sternsinger der Katholischen Jungschar in ganz Österreich unterwegs, um Spenden zu sammeln. Allein im Vorjahr kam dabei eine Summe von 14,8 Millionen Euro zusammen.
Wien. Es ist eine Kombination aus lebendigem Brauchtum und Hilfe für arme Menschen, wenn die Sternsinger ausrücken. Rund 85.000 Kinder und Jugendliche aus etwa 3000 Pfarren sind alljährlich im Rahmen der Dreikönigsaktion in Österreich unterwegs, um Spenden für Hilfsprojekte in aller Welt zu sammeln. Am Mittwoch schaute auch eine Delegation der gebietsmäßig zuständigen Pfarre Erdberg in der Redaktion der „Presse“ vorbei, um über die aktuellen Hilfsprojekte zu informieren.
Schwerpunkt Philippinen
Von den rund 500 Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika wurde heuer ein Schwerpunkt auf die Philippinen gelegt. Mit dem Spendengeld soll vor allem das Überleben der Fischerfamilien gesichert werden, die unter der Überfischung und Verschmutzung des Meeres leiden. Schützende Mangrovenwälder an der Küste sollen aufgeforstet, neue Einkommensquellen wie Seegraspflanzungen und Krabbenzucht erschlossen werden. Maßnahmen wie diese sollen die herrschende Armut und die daraus resultierende Unterernährung und Krankheiten bekämpfen helfen.
Verschärft wurde die Situation auch noch zusätzlich durch den Tropensturm „Washi“, der im Dezember zahlreiche Landstriche und Felder zerstörte. Auch die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser ist wegen der Schäden bedroht. Mit den Spenden aus der Dreikönigsaktion soll beim Wiederaufbau mitgeholfen und den philippinischen Bauern ein Neustart ermöglicht werden.
Die als Könige verkleideten Ministrantenmädchen berichten, dass die Bereitschaft zum Spenden bei der Wiener Bevölkerung durchaus vorhanden ist. Nur selten stehe man vor verschlossenen Türen – hinter denen man hören kann, dass jemand zu Hause wäre.
Spendenbereitschaft ist hoch
Allein im vergangenen Jahr hat die österreichische Bevölkerung 14,8 Millionen Euro gespendet. Seit den Anfängen im Jahr 1954 wurden bei der Dreikönigsaktion bereits mehr als 310 Millionen Euro für notleidende Mitmenschen gesammelt. Und falls die Sternsinger daheim niemanden antreffen sollten – auf ihrer Website kann auch online gespendet werden.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.01.2012)