Mitt Romney gewann die erste Vorwahl der Republikaner in Iowa . Jetzt wird er von seinen Gegnern attackiert: Santorum nennt ihn "farblosen Langweiler", Gingrich wirft ihm vor, seine Positionen je nach Stand der Dinge zu ändern.
Nach seinem hauchdünnen Sieg bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner in Iowa wird Mitt Romney von seinen Mitbewerbern verbal attackiert. Er sei als Liberaler ein "politisches Chamäleon, der seine Positionen je nach Stand der Dinge ändere", sagte etwa Konkurrent Newt Gingrich der "Washington Post". Der zum Auftakt überraschend starke Rick Santorum beschrieb Romney als "farblosen, langweiligen Karriere-Politiker". Sollte er wirklich bei der Präsidentschaftswahl gegen Amtsinhaber Obama antreten, werde er verlieren, schrieb der erzkonservative Santorum in einer Mail an seine Parteifreunde.
Romney zeigt sich siegessicher. "Wir werden das Weiße Haus verändern und Amerika wieder auf die Beine stellen", rief er Anhängern in der Wahlnacht zu. Der Vorwürfe, wonach er ein politischer Wendehals sei, sind ihm nicht neu. Ein Grund: Er setzte in Massachusetts eine Gesundheitsreform durch, die der von Obama sehr ähnelt. Aktuell wettert er aber gegen Obamas Reform.
Romney dreht Geldhahn auf
Um seine Favoritenrolle weiter zu festigen, drehte der in der Finanzwirtschaft zu Reichtum gekommene Romney gleich nach seinem Sieg nochmal kräftig am Geldhahn: In einer Boeing 737 voll mit Journalisten sei er noch am Tag des Wahlerfolgs von Iowa Richtung New Hampshire geflogen, berichtete die "New York Times". Zugleich habe Romney die Zahl der Werbespots in den Fernsehsendern jener US-Staaten deutlich erhöht, in denen in Kürze Vorwahlen abgehalten werden.
Es gilt als sicher, dass der Außenseiter Santorum bei dieser Kampagne nicht mithalten kann. Am Mittwoch hatte sich zudem der republikanische Präsidentschaftskandidat von 2008, John McCain, öffentlich hinter Romney gestellt. Romney gilt als Kompromisskandidat der Republikaner, um die wichtigen Stimmen der politischen Mitte zu gewinnen. Die Kandidatin der Tea-Party-Bewegung, Michele Bachmann, hatte nach ihrem schlechtem Abschneiden gleich nach der ersten Vorwahl aufgegeben.
In New Hampshire findet am Dienstag die nächste Abstimmung bei den Vorwahlen statt. Als wichtiger Härtetest für Romney gilt aber die Vorwahl im konservativen South Carolina am 21. Jänner. Eine Vorentscheidung im Kandidatenfeld wird traditionell nach der Entscheidung in Florida am 31. Jänner erwartet. Der "Swing State" ist bei Wahlen zwischen Republikanern und Demokraten besonders heiß umkämpft.
(Ag./Red.)