Vor allem Anfang der 1990er Jahre wurden Anschläge verübt, die die Öffentlichkeit schockierten.
Immer wieder hat sich die Mafia mit Mordanschlägen an prominenten Politikern, Polizisten und Juristen gerächt, die ihre Tätigkeit bekämpften. Vor allem Anfang der 1990er Jahre wurden Anschläge verübt, die die Öffentlichkeit schockierten. Eine Chronologie der schwersten Anschläge der vergangenen 30 Jahre:
30. April 1982: Pio La Torre, der Chef der sizilianischen Kommunisten und ein entschiedener Gegner der Mafia, wird erschossen.
3. September 1982: Präfekt Carlo Alberto Dalla Chiesa, von der Regierung in Rom nach Sizilien entsandt, um die Bekämpfung der Mafia zu koordinieren, wird nach 100 Tagen seiner Tätigkeit zusammen mit seiner Frau ermordet.
29. Juli 1983: Rocco Chinnici, Richter bei Mafia-Verfahren, wird bei einer Explosion seines Wagens getötet.
21. September 1990: Rosario Livatino, Richter bei Mafia-Verfahren, gerät in eine tödliche Autobahnfalle eines Mafia-Killerkommandos.
29. August 1991: Libero Grassi, ein bekannter sizilianischer Industrieller, der sich weigerte, Erpressungsgelder an die Mafia zu zahlen, wird vor seinem Haus erschossen.
12. Mai 1992: Salvo Lima, christdemokratischer Europaabgeordneter und früherer Bürgermeister von Palermo, stirbt von Kugeln getroffen in seinem Auto.
13. März 1992: Salvatore Gaglio, Regionalchef der italienischen Sozialisten in Palermo, wird in Brüssel beim Verlassen seines Wagens ermordet.
4. April 1992: Giuliano Guazzelli, mit der Verfolgung der Mafia beauftragter hoher Polizeioffizier, wird auf der Heimfahrt nahe der sizilianischen Stadt Agrigento umgebracht.
23. Mai 1992: Giovanni Falcone, Richter und Beauftragter des römischen Justizministeriums, stirbt zusammen mit seiner Frau und drei Leibwächtern bei einem Bombenanschlag auf sein fahrendes Auto.
19. Juli 1992: Paolo Borsellino und fünf seiner Leibwächter kommen bei einer verheerenden Bombenexplosion vor dem Haus von Borsellinos Mutter in Palermo ums Leben.
27. Mai 1993: Bei einem später der Mafia zugeschriebenen Bombenanschlag in Florenz sterben fünf Menschen, die weltberühmten Uffizien werden schwer beschädigt.
27. Juli 1993: Bei Bombenanschlägen in Mailand und Rom, darunter auf den Lateran-Palast in der italienischen Hauptstadt, kommen fünf Menschen ums Leben. Auch dieses Attentat wird der Mafia angerechnet.
15. September 1993: Der Anti-Mafia-Priester Pino Puglisi, der im berüchtigen Brancaccio-Viertel von Palermo die arbeitslosen Jugendlichen durch gezielte Sozialarbeit dem organisierten Verbrechen zu entreißen versucht hatte, wird vor seiner Wohnung durch einen Genickschuss getötet.
19. Mai 2012: Bei einem Bombenanschlag vor einer Berufsschule in der süditalienischen Stadt Brindisi wird ein 16-jähriges Mädchen getötet und mehrere weitere Jugendliche verletzt. Die Modeschule ist nach der Ehefrau des bekannten Mafia-Jägers Giovanni Falcone, Francesca Morvillo, benannt. Der Staatsanwalt war am 23. Mai vor 20 Jahren mit seiner Frau und drei Leibwächtern bei einem Attentat in Sizilien getötet worden.
(APA)