Ab Sommer 2013 wird die Mariahilfer Straße verkehrsberuhigt: der Bereich zwischen Andreasgasse und Kirchengasse wird zur Fußgängerzone. Die Details sollen Bürgerbefragungen klären.
Wien/Cim. Der Plan für die Innere Mariahilfer Straße neu steht: Der Großteil der Straße wird überwiegend autofrei. Die Einkaufsmeile soll aufgewertet, die Lebensqualität der Anrainer gesteigert werden, sagt Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne). Der Fußgänger-Boulevard, so Renate Kaufmann, Mariahilfer Bezirksvorsteherin (SP), soll dem Abwandern von Kundschaft und Kaufkraft in Richtung Einkaufszentren entgegenwirken.
Das neue Konzept betrifft die „Mahü“ sowie die angrenzenden Bezirke. Der (vorläufige) Plan im Detail: Der Bereich zwischen Andreasgasse und Kirchengasse wird zur Fußgängerzone. Hier gebe es keine privaten Garagen oder Stellplätze, also seien auch keine Zu- und Abfahrten privater Pkw erlaubt. Zwischen den Querungen Stumpergasse/Kaiserstraße und Karl-Schweighofer-Gasse wird die Straße verkehrsberuhigt, in diesen „Anrainerzonen“ soll die Zufahrt zugelassen werden. Der Fahrradverkehr soll „in angepasster Geschwindigkeit“ durchgehend, also auch in der Fußgängerzone gestattet sein. Die Linienführung des 13a soll erhalten bleiben – auch in der Fußgängerzone. Lieferverkehr soll zu gewissen Zeiten erlaubt werden.
„Wir“, so sagt Vassilakou und spricht die Bezirkschefs Thomas Blimlinger (Siebter, Grüne) und Renate Kaufmann (Sechster, SPÖ) an, „sind uns nun einig, dass das der Weg sein soll.“ Noch stehe man aber am Anfang dieses Weges: Den Entschluss nach dem langen Tauziehen nennt sie „Phase eins“.
In der nächsten Phase folgt die Abstimmung mit Interessenvertretungen, Kaufleuten und Hoteliers, mit den Wiener Linien oder Taxiunternehmen. Danach, laut Plan im Jänner 2013, sollen Anrainer befragt werden. Dabei soll es etwa um Querungen für den Kfz-Verkehr – konkret um Querungen und Verbindungen für den Autoverkehr zwischen Otto-Bauer-Gasse und Zieglergasse und zwischen Schottenfeldgasse und Webgasse – gehen. Auch die Linienführung des 2a soll abgefragt werden. Anschließend, im Frühjahr 2013, soll das Planungsverfahren mit Bürgerbeteiligung starten. Einzelne Maßnahmen könnten schon im Sommer 2013 umgesetzt werden, inklusive aller baulichen Veränderungen werde das Projekt 2014 umgesetzt.
Die gesamten Kosten, so Vassilakou, ließen sich noch nicht abschätzen, würden aber inklusive aller baulicher Maßnahmen im zweistelligen Millionenbereich liegen. Den Großteil davon werde die Stadt tragen. Geplant ist auch, dass der Sechste und Siebente verkehrsberuhigt werden sollen. Fix sei, so die Bezirksvorsteher, dass Gumpendorfer Straße, Burggasse und Neustiftgasse zu Tempo-30-Zonen werden. Andere Details müssen noch geklärt werden, etwa wie Einbahnregelungen verändert werden, um zu verhindern, dass der Durchzugsverkehr in den sechsten und siebenten Bezirk ausweicht.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2012)