Staat übernimmt die Kosten für Kinderzahnspangen

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Die Regelung gilt ab Juli 2015 und kostet 80 Millionen im Jahr. Laut Regierung sollen jährlich rund 85.000 Kinder von dieser Maßnahme profitieren.

Wien. Die Maßnahme stand im Wahlprogramm der SPÖ, wurde aus budgetären Gründen aber wieder ad acta gelegt. Durch die Nachbesserungen im Steuererhöhungspaket wird sie nun doch umgesetzt: Für Kinder und Jugendliche bis 18 gibt es ab Juli 2015 Gratiszahnspangen.
Voraussetzung für die Kostenübernahme durch die Krankenkassen ist eine mittlere bis schwere medizinische Indikation: also wenn durch die Spangen Folgeschäden – z. B. wegen einer Zahnfehlstellung – vermieden werden können.

Laut Regierung sollen jährlich rund 85.000 Kinder von dieser Maßnahme profitieren. Der finanzielle Mehraufwand wird mit rund 80 Millionen Euro pro Jahr beziffert. Um den Budgetpfad und das strukturelle Nulldefizit im Jahr 2016 nicht zu gefährden, gibt es das Angebot erst ab Mitte 2015. Abgerechnet wird quartalsweise im Nachhinein, weshalb im Jahr 2015 nur 20 Millionen Euro schlagend werden. Sie könne man aufbringen, hieß es am Mittwoch aus Regierungskreisen. Ab 2016 werden dann die vollen 80 Millionen Euro budgetiert.
Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hat die Gratiszahnspangen im September angekündigt. Der festsitzende Zahnersatz für Jugendliche bis 19 Jahre und die Mundhygiene für Jugendliche ab dem 13. Lebensjahr einmal jährlich, die Stöger zeitgleich gefordert hat, kommen vorerst nicht. (pri)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2014)

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