Leitartikel

Am Wahlsieg der FPÖ führt kein Weg vorbei, an der Regierung schon

FPÖ-Obmann Herbert Kickl
FPÖ-Obmann Herbert KicklAPA/FRANZ NEUMAYR
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Sollte die Freiheitliche Partei wirklich wieder einmal regieren wollen, wird sie sich neu erfinden müssen. Es ist ihr schon einmal gelungen.

Malta twelve points. Österreich null. Ein Vorgeschmack auf das, was kommen kann. Am Montag einigte sich der Ständige Rat der 57 OSZE-Mitgliedstaaten, dass ab 1. Jänner die Mittelmeerinsel Malta den Vorsitz erhält. Und nicht Österreich. Die Aussicht auf einen Sieg der FPÖ bei den kommenden Nationalratswahlen hat das verhindert. Informationen der „Presse“ zufolge wollten große westliche Staaten nicht, dass die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa von einem Mitgliedstaat angeführt wird, in dem eine Kreml-freundliche Partei regiert.

Ob die Kreml-freundliche Partei tatsächlich regieren wird, ist noch ungewiss. Ein Sieg der FPÖ bei der kommenden Nationalratswahl ist aus heutiger Sicht aber überaus wahrscheinlich. Die Freiheitliche Partei führt seit Monaten stabil alle Umfragen an. Wenn nicht noch Unerwartetes geschieht, ein neues prägendes Thema auftaucht, ein Skandal, der die FPÖ erschüttert, oder Karl Nehammer beziehungsweise Andreas Babler im Wahlkampf über sich hinauswachsen, wird die Partei des Herbert Kickl auch als Erste über die Ziellinie gehen. Der finale „Heimatherbst“ des „Volkskanzlers“.

Derzeit ist die Großwetterlage für die FPÖ überaus günstig. In den Niederlanden hat soeben Geert Wilders, dessen Zeit man schon für vorbei hielt, überraschend deutlich die Wahl gewonnen. Auch wenn in der „Zeit im Bild“-Analyse gleich danach die Rede davon war, dass laut einer Umfrage die Unzufriedenheit der Niederländer mit der Gesundheitsversorgung und den hohen Lebenshaltungskosten der Grund dafür war, wird man den Elefanten im Raum nicht ganz außer Acht lassen können: die Migration. Und im Speziellen die propalästinensischen bzw. anti-israelischen Aufwallungen in Europa. Wilders ist hier besonders glaubwürdig: Er ist seit jeher dezidiert pro-israelisch.

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