Wo liegt Taiwan genau? Wie verteilt sich die Bevölkerung auf der Insel? Und wie spielt die geografische Lage in militärische Erwägungen?
Als „Ilha Formosa“, als „schöne Insel“, bezeichneten portugiesische Seefahrer Taiwan im 16. Jahrhundert – ein dicht bewaldetes Paradies in den Subtropen. Doch nicht zuletzt die geografische Lage macht das Eiland an der Westkante des pazifischen Feuerrings, eines Tausende Kilometer langen Vulkangürtels, zu einem geopolitischen Brennpunkt.
1949, nach der Niederlage gegen die Kommunisten unter Mao Zedong im chinesischen Bürgerkrieg, proklamierte der Militär und Politiker Chiang Kai-shek auf der dem chinesischen Festland vorgelagerten Insel die Republik China. Es war der Beginn des noch immer andauernden Konflikts mit der Volksrepublik China um die Definition der chinesischen Nation. Während das KP-Regime in Peking Taiwan als „abtrünnige“ Insel betrachtet, sehen sich laut einer Umfrage der National Chengchi University in Taipei nur mehr 2,5 Prozent der Befragten in Taiwan als Chinesen, zwei Drittel sehen sich als Taiwaner.
Dass Taiwan just das Zentrum der sogenannten Ersten Inselkette ist, macht den Konflikt militärisch brisant: Die Linie, die südlich von Japan anfängt und entlang der Ryukyu-Inseln (dort haben die USA auf Okinawa eine Basis) und östlich Taiwans hinab zu den Philippinen und in einem Bogen über Malaysia und zur Südspitze Vietnams reicht, grenzt „Chinas Karibik“ vom restlichen Pazifik ab.
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