Ballbesuch

Nur der Landeshauptmann fehlte am Jägerball

Das Jungherren- und Jungdamen-Komitee bei der Eröffnung des Jägerballs in der Wiener Hofburg.
Das Jungherren- und Jungdamen-Komitee bei der Eröffnung des Jägerballs in der Wiener Hofburg.Starpix/Picturedesk
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Das Burgenland hatte die Patronanz über den 101. Jägerball über. Ein Abend mit zwei Ex-ÖVP-Chefs, einer eingesprungenen Sängerin und einem emotionalen Siegfried Wolf.

Jedes Jahr hat ein anderes Bundesland die Patronanz über den Jägerball. Und dann selbstverständlich immer mit dabei: der jeweilige Landeshauptmann. Nur dieses Mal nicht. Das Burgenland war heuer dran. Hans Peter Doskozil, bekanntlich kein großer Freund der Jägerschaft, kam nicht.

Wobei: So ganz stimmt das offenbar nicht. Sicher habe es anfangs Brösel mit dem Landeshauptmann gegeben, erzählte ein burgenländischer Jäger später. Doskozil habe den burgenländischen Jagdverband als schwarz-blaues Widerstandsnest gesehen, aber mittlerweile sei alles eitel Wonne. Vor allem seit Doskozil den Preis für die Jagdjahreskarte halbiert habe.

Doskozils Landsleute schlugen sich wacker. Orchestriert von Daniel Serafin, dem Künstlerischen Leiter, stand die Eröffnung des 101. Balls vom Grünen Kreuz im Zeichen des Burgenlands. Das Quartett des burgenländischen Landesorchesters spielte im Festsaal der Hofburg, das Ballett der Wiener Staatsoper unter der Choreografie von Vesna Orlić tanzte und Opernsängerin Daniela Fally hätte singen sollen. Am Vortag hatte sie noch geprobt, am Balltag war sie krank. Daniel Serafin („Kontakte muss man haben“) sorgte umgehend für Ersatz – die Sopranistin Rebecca Nelsen sprang ein. Und später in der Spanischen Hofreitschule trat das Folkloreensemble der burgenländischen Kroaten, Kolo Slavuj, auf.

Kurz mit Köstinger

Aber ein Ex-Kanzler war da: Sebastian Kurz. Er schaffte es mit Elisabeth Köstinger relativ elegant an den Society-Reportern, die vor der Feststiege lauerten, vorbei. Allzu lang blieben die beiden nicht. Köstinger hatte am folgenden Tag einen Termin in Deutschland, Kurz einen bei Gericht. Dafür gaben Karoline Edtstadler und Alexander Schallenberg den Gesellschaftsreportern bereitwillig Auskunft. „Minister in Tracht und Dirndl – wo gibt es das sonst? Nicht einmal in Bayern und der Schweiz. Nur bei uns“, meinte Schallenberg. Und Edtstadler erzählte über ihr Flachgauer Dirndl, das sie schon zur Matura getragen habe. Nebenan verteidigte Manager Siegfried Wolf in die eine Kamera wortreich seinen Freund René Benko und erklärte in die andere ebenso wortreich, dass man endlich aufhören sollte, sich dafür zu rechtfertigen, auf die Jagd zu gehen. Die schon zur Balltradition gehörenden lautstarken Demonstranten vor der Hofburg-Türe sahen das vermutlich ein wenig anders.

Überhaupt war die halbe ÖVP da: Ex-Parteichef Josef Pröll, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, die Staatssekretäre Claudia Plakolm und  Florian Tursky (mit seinen Eltern), Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und so weiter. Von den Sozialdemokraten sah man Wiens Finanzstadtrat, Peter Hanke, von den Freiheitlichen Wien-Chef Dominik Nepp und Ex-Präsidentschaftskandidaten Walter Rosenkranz.

Vom ORF waren Generaldirektor Roland Weißmann und Moderatorin Claudia Reiterer (mit Sohn Julian) da. Und natürlich Ballorganisatorin Christa Kummer, gewissermaßen auch eine Burgenländerin, der Vater war aus Pinkafeld, die Mutter aus Purbach. Weiters gesehen: Michael Höllerer, Erwin Soravia, Stefan Ottrubay, Wolfgang Ruttenstorfer, Alfons Haider, Michael Strugl, Lena Hoschek, Toni Faber, Toni Mörwald, Richard Lugner, die Venturinis und die Dichands.

Und ja, das Burgenland war politisch auch vertreten: durch SPÖ-Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf.

Die Ministerinnen Klaudia Tanner und Karoline Edtstadtler (v. l.)
Die Ministerinnen Klaudia Tanner und Karoline Edtstadtler (v. l.) Starpix/Picturedesk
Ex-Politiker am Ball: Elisabeth Köstinger und Sebastian Kurz.
Ex-Politiker am Ball: Elisabeth Köstinger und Sebastian Kurz. Starpix/Picturedesk
Staatssekretärin Claudia Plakolm und Staatssekretär Florian Tursky (r.).
Staatssekretärin Claudia Plakolm und Staatssekretär Florian Tursky (r.).Starpix/Picturedesk

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