Die russische Perspektive

Zwei Jahre Krieg: Den Russen bleiben „Wodka und Tränen“

Drei ukrainische Städte kurz nach Kriegsbeginn im März 2022 (oben) und im Februar 2024 (unten): Lemberg an der polnischen Grenze
Drei ukrainische Städte kurz nach Kriegsbeginn im März 2022 (oben) und im Februar 2024 (unten): Lemberg an der polnischen GrenzeAFP/Dyachyshyn, Kilic, Messinis
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Zwei Jahre Krieg haben auch in Russland Verheerungen und Leid hinterlassen. Die Gesellschaft übt sich in Konformismus, der Staat suhlt sich im Hurra-Patriotismus – und Kritiker ziehen sich zurück.

Moskau. Wenn es Nacht wird im Dorf X, holt Andrej ein Gläschen. Er befüllt es leise aus seiner silbernen Flasche. „Meine Spezialmischung“, nennt er das, Spiritus mit Wasser. Es ist oft Nacht im Dorf X, nur 50 Kilometer südlich davon verläuft der Polarkreis. Im Winter gibt es hier nur ein paar Stunden schummriges Licht am Tag. „Die natürliche Dunkelheit ist einfacher zu ertragen als die Dunkelheit, die sich über unser Land gelegt hat, die dein Inneres zerfrisst, die auch dann da ist, wenn es hell ist über deinem Kopf“, sagt Andrej und nippt am Gläschen.

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