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Lokalkritik bei Speisen ohne Grenzen: Geflüchtete kochen Gerichte aus ihrer Heimat

 Verein Speisen ohne Grenzen
 Verein Speisen ohne GrenzenJana Madzigon
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Der Verein Speisen ohne Grenzen hat am Yppenplatz ein Lokal eröffnet. Im einstigen Gasthaus Müller gibt es nun Köstliches aus Afghanistan, Somalia oder Äthiopien.

Momentan fehlt noch etwas, nämlich der Schanigarten. Denn während die Lokale am Yppenplatz, die über einen solchen verfügen, dieser Tage ausnehmend gut gefüllt sind, ist der jüngste Neuzugang verhältnismäßig leer. Der Verein Speisen ohne Grenzen ist dort in das Ecklokal des früheren Gasthaus Müller gezogen. Vielleicht hat es sich aber noch nicht herumgesprochen, dass hier sehr gut gekocht wird.

Der Verein ist bereits seit 2019 im Badeschiff aktiv. Jetzt gibt es am Yppenplatz das erste eigene Lokal. Das Konzept ist einfach erklärt: Geflüchtete Frauen und Männer aus Äthiopien, Somalia oder Afghanistan kochen Speisen aus ihrer Heimat. Der Standort am Yppenplatz scheint wie dafür gemacht. Die Kombination aus altem, nur minimal modernisiertem Wirtshaus und der mitunter exotischen Küche passt hervorragend hierher.

Unter der Woche werden Mittagsmenüs geboten, vorwiegend vegetarisch, aber hin und wieder auch mit Fleisch. Statt der obligatorischen Suppe davor, gibt es hier eine kleine Nachspeise. Besonders nett ist, dass auf der Karte vermerkt wird, wer von den Köchinnen (und von wo) an der Reihe ist. Vergangene Woche hat etwa Fatima aus Afghanistan einen (veganen) Eintopf aus Kichererbsen, Erdäpfeln und Paradeisern mit Safran-Berberitzen-Reis namens Khoresh Nochut gekocht. Danach gab’s eine kleine Schale Shir Berenj, Milchreis mit Kardamom, garniert mit Zimt und gehackten Pistazien (Menü um 10,90 Euro). Ein feines Mittagessen, das wärmt und nicht schwer im Magen liegt.

Abends stehen neben diversen Vorspeisen – zu empfehlen sind etwa die Melanzani-Röllchen mit Schafkäse, gehackten Walnüssen, Oliven und Granatapfelkernen (6,20 Euro) –, Suppen und Salaten ebenso ein paar Gerichte aus den Herkunftsländern der Köchinnen zur Auswahl. Hier kann man eigentlich nichts falsch machen, außer vielleicht sich von einem nicht vorhandenen Schanigarten abschrecken zu lassen.

Speisen ohne Grenzen

Yppenplatz/Ecke Payergasse, 1160 Wien, Di bis Sa 11–23 Uhr, Tel: 0677/629 19 474, www.speisen-ohne-grenzen.at

diepresse.com/essen

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