Unter 20 Euro

Lokalkritik im Toast.ed: Bei Toast muss alles sitzen

Bernadette Bayrhammer
  • Drucken

Bei Toast.ed in der Gumpendorfer Straße gibt es genau das: Toasts in unterschiedlichsten Varianten. Beim Salzigen gibt es Luft nach oben, wer Süßes liebt, ist hier richtig.

Es ist ja meistens eine ganz gute Idee, wenn sich ein Lokal auf eine Sache spezialisiert. Im neuen Toast.ed – einem sehr kleinen, sehr cleanen neuen Café unterhalb der Amonstiege in Wien Mariahilf – ist das, Überraschung: Toast. Also im Wesentlichen alles, was zwischen zwei Brotscheiben passt. An sich ja ganz vielversprechend, denn so etwas Simples wie ein getoastetes Sandwich kann einen durchaus in den Himmel katapultieren. Wie immer bei den scheinbar einfachen Speisen gilt aber: Dann muss auch wirklich alles sitzen.

Im Toast.ed gibt es ein Dutzend verschiedene Varianten, mit Ei oder ohne, vegetarisch oder mit Fleisch. Chicken Curry zum Beispiel, Ei mit Hummus und Rucola oder Falafel. In der Ausführung gibt es allerdings noch deutlich Luft nach oben. Der Beef Toast im Brioche (8,80 Euro) ist eine Art getoasteter Burger und als solcher ganz okay. Der Pealicious (Erbsenpesto, Walnüsse, Rucola, Avocado, Käse, 7,80 Euro) enttäuscht mit Erbsen, die verdächtig nach Dose aussehen und leider auch so schmecken: Schade, die Kombination klang nämlich eigentlich recht gut!

Beim Brot an sich wär auch noch Potenzial, aber vielleicht spricht aus mir da der Joseph-Brot-Jumi-Käse-Snob. Das Grilled-Cheese-Sandwich im Café Kriemhild hinter der Stadthalle ist zum Beispiel wirklich sehr gut …

Aber zurück in die Gumpendorfer Straße. Wer Süßes liebt, ist hier ganz gut aufgehoben. Es gibt nämlich nicht nur Crookies (für alle, die Instagram nicht up to date hält: Das ist ein Hybrid zwischen Croissant und Cookie, der angeblich in einer Pariser Boulangerie erfunden wurde), sondern auch sieben verschiedene French Toasts, von Tiramisu über eine Art Germknödel bis zur orientalischen Verführung, und da wird nicht gespart, weder an der Portionsgröße noch am Zucker. Der French Toast mit Spekulatius kommt als gewaltiger Teller mit Mascarponecreme, Karamellkekserln, Karamellsauce und karamellisierter Banane: Angst vor dem Zuckerschock darf man halt keine haben.

Tipp

Toast.ed: Gumpendorferstrasse 38, 1060 Wien, Mo–So, 11–20 Uhr. www.toast-ed.at

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Stefan Sigl kocht im Kråmerladen auf Gut Wildshut
Lokal-Kolorit

Lokalkritik im Wildshut: Aus dem Steirereck an die Grenze

Hechtnockerl und Feigenblatt: An der Grenze zu Bayern kocht ziemlich unbemerkt ein ehemaliger Steirereck-Koch.
Unter 20 Euro

Lokalkritik im Café Florianihof: Ein Abendlokal mit Burger und Sandwiches

Jetzt haben die neuen Betreiber dem Café Florianihof doch ein ganz neues Konzept verpasst: als Abendlokal, mit Reznicek-Cordon-bleu als Burger, viel Wein und: Susitorte.
Tisch für vier

Lokalkritik im Dots Establishment: Alles ziemlich durchschnittlich

Martin Ho gibt nicht auf und will jetzt die Welt erobern. Ob diese auf Dots Establishment gewartet hat?
Unter 20 Euro

Lokalkritik im Das Hegel: Entspannte Atmosphäre, ausbaufähige Küche

Aus dem Café Hegelhof wurde Das Hegel. Ein nettes, entspanntes Innenstadtcafé, das alles andere als überrannt ist, Frühstück und einfaches, aber ausbaufähiges Mittagessen bietet.
Unter 20 Euro

Lokalkritik im Krut Bistro: Alles blubbert

Seit ein paar Monaten blubbert es in einer ehemaligen Fleischerei tief im 14. Bezirk vor sich hin. Im Krut Bistro kann man das Ergebnis auch direkt verkosten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.