500 Millionen Pfund

Großbritannien verspricht bisher größtes Ukraine-Hilfspaket

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak
Großbritanniens Premierminister Rishi SunakBloomberg
  • Drucken

Großbritannien hat der Ukraine sein bisher größtes Hilfspaket mit Dutzenden Kampfbooten, Hunderten Fahrzeugen, mehr als 1.600 Raketen und Millionen Schuss Munition versprochen. Die USA Sanktionen vor, um einige chinesische Banken vom weltweiten Finanzsystem auszuschließen.

„Die Verteidigung der Ukraine gegen die brutalen Ambitionen Russlands ist für unsere Sicherheit und für ganz Europa von entscheidender Bedeutung“, sagte der britische Premierminister Rishi Sunak einer Mitteilung vom Montagabend zufolge vor einem Besuch in Polen. „Sollte (Kremlchef Wladimir) Putin in diesem Angriffskrieg Erfolg haben, wird er nicht vor der polnischen Grenze Halt machen.“ Sunak will sich an diesem Dienstag in Warschau mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg treffen, wie es in der Mitteilung weiter hieß. Dabei wollten sie über weitere Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen Russland sprechen. Am Mittwoch will sich Sunak in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz treffen.

1.600 Angriffs- und Flugabwehrraketen zugesagt

„Die Streitkräfte der Ukraine kämpfen weiterhin tapfer, aber sie brauchen unsere Unterstützung – und zwar jetzt“, sagte Sunak. Das neue Paket werde die Ukraine dabei unterstützen. Der Mitteilung zufolge geht es um die schnelle Lieferung von Munition, Flugabwehr, Drohnen und technischer Unterstützung im Wert von 500 Millionen Pfund (ca. 580 Mio Euro).

Weiterhin soll die Ukraine 60 Militärboote erhalten, darunter Angriffs- und Tauchboote sowie Seegeschütze. Die britische Regierung kündigte zudem mehr als 1.600 Angriffs- und Flugabwehrraketen sowie zusätzliche präzisionsgelenkte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow an. Auch Hunderte gepanzerte Fahrzeuge sollen an die Ukraine geliefert werde.

USA planen Sanktionen gegen chinesische Banken

Kurz vor der Abstimmung im US-Senat über ein neues Ukraine-Hilfspaket hat auch US-Präsident Joe Biden dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schnelle Unterstützung in Aussicht gestellt. Biden habe am Montag mit seinem Amtskollegen telefoniert, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Sobald der Senat das Gesetz verabschiedet und Biden es unterzeichnet habe, werde seine Regierung „schnell neue Sicherheitshilfen bereitstellen“, so Biden.

Damit solle der dringende Bedarf der Ukraine auf dem Schlachtfeld und in der Luftverteidigung gedeckt werden. Die US-Hilfen würden demnach außerdem dazu beitragen, die finanzielle Stabilität der Ukraine aufrechtzuerhalten, kritische Infrastruktur in dem von Russland angegriffenen Land wieder zu errichten und Reformen für die Integration der Ukraine in den euro-atlantischen Raum voranzutreiben.

Die USA bereiten einem Zeitungsbericht zufolge außerdem Sanktionen vor, um einige chinesische Banken vom weltweiten Finanzsystem auszuschließen. Die Behörden hofften, damit Pekings Finanzhilfen für die russische Rüstungsproduktion zu unterbinden, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Drohnenangriffe in mehreren Regionen

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Schwarzmeerhafenstadt Odessa sind unterdessen mindestens sieben Menschen verletzt worden. Mehrere Wohnhäuser in der Stadt seien beschädigt worden und in Flammen aufgegangen, teilte der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Mindestens 14 Wohnungen seien beschädigt worden, ergänzte die Stadtverwaltung. Auch die Hauptstadt Kiew ist in der Nacht unter Beschuss geraten.

Die ukrainische Luftabwehr habe aber alle von Russland auf Kiew abgefeuerten Drohnen zerstört, erklärte der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram. Es gebe keine Berichte über Schäden oder Verletzte. Die ukrainische Marine teilte mit, dass vier russische Drohnen über der südlichen Region Mykolajiw zerstört worden seien. Das Ausmaß des Angriffs auf die Ukraine ist zunächst unklar.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.