Ein nachgestelltes Klimt-Kunstwerk wird auf den Linien 1 und D unterwegs sein - inklusive Seitenhieb auf den Wirbel um das letztjährige Life-Ball-Plakat.
Auf den Wiener Straßenbahnlinien 1 und D könnte demnächst Gustav Klimt um die Ecke biegen: Getreu dem Motto des heurigen Life Balls "Gold - Ver Sacrum" wurde eine Garnitur mit Motiven des von Klimt geschaffenen Beethovenfries dekoriert. Allerdings weisen die Fotos von Inge Prader einen kleinen Unterschied zum Original auf: Kritische Stellen mit zu viel Haut wurden gleich vorsorglich zensuriert.
Das allerdings mit einem ordentlichen Augenzwinkern: "Kunst kann verstören. Schauen Sie gar nicht erst hin" oder "Kunst kann ihre moralischen Gefühle verletzen" ist in den Balken über den expliziten Stellen der Models zu lesen, die Szenen des Fries nachstellen. Im vergangenen Jahr hatte das Life-Ball-Plakat von David LaChapelle, das eine Fotografie eines Transgendermodels inklusive nacktem Penis zeigte, für jede Menge Aufregung gesorgt. Heuer sollen Betrachter dazu angeregt werden, über Vorurteile und Tabus zu reflektieren.
Die Niederflurstraßenbahn, die am Freitag präsentiert wurde, ist ab sofort im Einsatz. Der ganz große Auftritt folgt allerdings erst am 16. Mai, dem Tag des Life Balls. Dann wird sie die 100 Mitglieder der "Life Ball Familiy" am Roten Teppich des Rathausplatzes und damit direkt bei der Eröffnung abliefern. Aber nicht nur am Transport wird bereits gefeilt, auch die Online-Auktion zur Aids Solidarity Gala steht bereits in den Startlöchern: Ab sofort können Gebote abgegeben werden - unter anderem für einen von Jean Paul Gaultier designten Audi A3.
(APA)