Häupl: Kein Rücktritt vor Nationalratswahl

Michael Häupl bei der Saisoneröffnung der Alten Donau am Dienstag.
Michael Häupl bei der Saisoneröffnung der Alten Donau am Dienstag.(c) APA/HANS KLAUS TECHT
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"Wir haben schon schwierigere Zeiten überlebt und werden das auch überwinden", sagt Wiens Bürgermeister nach den schlechzen Wahlergebnissen beim SPÖ-Landesparteitag .

Der Wiener Bürgermeister und Parteichef Michael Häupl (SPÖ) will trotz des schlechten Wahlergebnisses am Landesparteitag nicht vor der Nationalratswahl Platz für einen Nachfolger machen. "Ich pflege das zu tun, was ich überlegterweise auch gesagt habe", sagte er am Rande eines Medientermins anlässlich der Saisoneröffnung der Alten Donau am Dienstag.

Es sei mit Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern vereinbart gewesen, dass er die Wiener Partei in die Nationalratswahl führen werde: "Das ist auch der Grund, warum ich das mache."

Wie er die Partei einigen und weiter vorgehen will, wollte er nicht verraten. "Das werde ich meinen Freunden in der Partei erzählen", sagte er und verwies auf eine Vorstandstagung, die nächste oder übernächste Woche stattfinden soll.

Plan "anpassen"

In einem Interview mit der "Kronenzeitung" hatte Häupl davon gesprochen, dass er seinen bisherigen Plan nun "anpassen" müsse. "Das war vielleicht etwas voreilig ausgeplaudert", sagte er. Man müsse sich aber natürlich parteiintern überlegen, was der Ausgang des Landeparteitags "unter Umständen" ändere. "Ich habe persönlich vor, das zu tun, was ich gesagt habe." Die Frage, ob er sich vorstellen könne, länger zu bleiben, beantwortete er nicht.

Ein Problem für den Wahlkampf im Vorfeld der Nationalratswahl sieht Häupl nicht. Kern brauche sich keine Sorgen zu machen, dass die "Mobilisierungsfähigkeit nicht funktionieren würde". Die Parteibasis würde "selbstverständlich" dafür laufen, dass Kern Bundeskanzler bleibe.

"Haben schon schwierigere Zeiten überlebt"

Mit dem Ausgang des Parteitags sei er "natürlich nicht sonderlich zufrieden", sagte Häupl. "Ich wäre glücklicher gewesen, wenn alle zehn Prozent mehr gekriegt hätten", räumte er ein, eine "Katastrophe" könne er aber nicht erkennen. "Wir haben schon schwierigere Zeiten überlebt und werden das auch überwinden", sagte er.

Inhaltlich gesehen sei der Landesparteitag sogar "hervorragend" gelaufen: "Die Partei ist gar nicht so zerstritten, alle wesentlichen Anträge wurden mit ganz großer Mehrheit angenommen." Auf die Frage, wie beschädigt die Personen seien, die wie er selbst deutlich an Stimmen verloren haben, meinte Häupl: "Niemand ist beschädigt."

(APA)

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