Nachdem sich schon Finanzminister Pröll nicht besonders willig gezeigt hat, schlägt nun auch Bundeskanzler in die gleiche Kerbe. Die Eigentümer der Hypo Alpe Adria sollen ihre Bank retten.
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) fordert die Eigentümer der schwer angeschlagenen Kärntner Hypo Alpe Adria auf, die Bank auf ein solides Fundament zu stellen. "Die Aktionäre haben jetzt die Aufgabe den nachhaltigen Bestand der Bank im Interesse der Sparer und Kunden sicherzustellen", wird Faymann in "Österreich" zitiert. Es sei die Grundsatzposition des Regierungschefs, dass "die Aktionäre am Zug" seien, sagte ein Kanzler-Sprecher. Ähnlich sieht dies Vizekanzler Finanzminister Josef Pröll (ÖVP).
Die Hypo Alpe Adria, die rund 1,5 Milliarden Euro Kapitalzufuhr benötigen dürfte, gehört zu 67,08 Prozent der Bayerischen Landesbank (BayernLB). Das Land Kärnten hält 12,42 Prozent. 20,48 Prozent gehören der Grazer Wechselseitigen Versicherung (GraWe), die sich sträubt. Kärnten hat bereits abgewunken, was weitere Gelder für die Hypo betrifft. In Wien fragen sich freilich politische Beobachter, was mit den hunderten Millionen Euro sind, die im Zukunftsfonds des Landes Kärnten liegen sollen, in dem die Erträge aus dem Verkauf der Hypo geparkt sind.
Krisentreffen Pröll-BayernLB
Demnächst ist ein Krisentreffen der BayernLB-Spitze mit Finanzminister Josef Pröll angesetzt. Er verweigert weitere Hilfen, nachdem der Staat der BayernLB-Tochter schon Ende 2008 rund 900 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat. Ein Sprecher von Pröll hat am Freitag einmal mehr betont, dass nun die Eigentümer der Hypo "ihre Hausaufgaben machen" müssten. Am Donnerstag hatte er erklärt: "Unsere Linie hat sich nicht geändert. Jetzt sind die Eigentümer gefordert, ein Konzept vorzulegen, wie die Zukunft der Hypo aussehen soll."
(APA)