Eigentlich wollte Bayern seine Landesbank im Jahr 2011 verkaufen. Doch nun wirft der Verlust der österreichischen Tochter Hypo Alpe Adria die Pläne über den Haufen.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer rudert beim angepeilten Verkauf der BayernLB zurück. "Ein Verkauf 2011 käme für uns zu früh", sagte Seehofer dem "Handelsblatt" einem Vorabbericht zur Mittwochausgabe zufolge. Im Sommer hatte der CSU-Chef noch signalisiert, eine Fusion oder Privatisierung rasch vorantreiben zu wollen. "Wir sind bereit, so früh wie möglich loszulassen. Bei diesem Thema wollen wir 2010 und 2011 massiv nach vorne kommen", hatte Seehofer damals im Club der Münchner Wirtschaftspresse gesagt.
Allerdings stand Deutschlands zweitgrößte Landesbank im Sommer noch besser da und erholte sich langsam von den hohen Verlusten aus dem Jahr 2008. Mittlerweile steht fest, dass es auch 2009 wieder tiefrote Zahlen von mindestens einer Milliarde Euro geben wird. Hauptgrund dafür sind nicht mehr Abschreibungen auf riskante Wertpapiere, sondern massive Kreditausfälle bei der österreichischen Tochter Hypo Group Alpe-Adria (HGAA).
Krise nicht ausgestanden
Die bayerische Regierung habe weiterhin die Absicht, die BayernLB langfristig zu privatisieren, sagte Seehofer in dem Zeitungsinterview. "Es kommt aber auf den richtigen Zeitkorridor an. In schwierigster Marktlage wäre das nicht gut."
Die neuerlichen Turbulenzen um die WestLB zeigen, dass die Finanzkrise für die deutschen Banken noch lange nicht ausgestanden ist. Das Düsseldorfer Institut muss mit einer milliardenschweren Finanzspritze des Bundes gerettet werden.
(APA)