Die Filmwelt hat zum Riesenrad seit jeher eine besondere Verbindung. Sein Anblick fehlt in kaum einem Wien-Film, in den Waggons spielen sich gern romantische Szenen ab.
Eine Grundregel Hollywoods könnte lauten: Wer sich auf einem Riesenrad nicht küsst, der küsst sich nimmer mehr. Das gilt seit James Dean (der 1955 in „Jenseits von Eden“ schon in luftiger Höhe schmuste), und es gilt auch für das Wiener Riesenrad: 1987 erschien etwa der Bond-Film „Der Hauch des Todes“, in dem Timothy Daltons 007 mit Maryam d'Abo als Bond-Girl Kara Milovy erst auf einem Cellokasten über die österreichische Grenze rodelt (gefolgt von schießenden KGB-Agenten), um sich dann nach Fiakerfahrt und Konzertgenuss im Wiener Prater zu vergnügen. „Warum halten wir an?“, fragt Kara erschrocken, als das Riesenrad mit einem Ruck stoppt. Bonds Antwort: „Das habe ich angeordnet . . .“ Als der Waggon doch noch unten ankommt, sind die beiden noch immer innig umschlungen, und Hanno Pöschl als Riesenrad–Kassierer darf spöttisch fragen: „Wollen'S nochamal fahren?“
Pöschl spielte übrigens auch in einem weiteren Hollywood-Film mit großem Riesenrad-Moment mit: In Richard Linklaters „Before Sunrise“ flanieren Ethan Hawke und Julie Delpy in wachsender Verliebtheit durch Wien, den Sonnenuntergang verbringen sie im Riesenrad, wo auch sie nach vielsagenden Blicken ihren ersten Kuss teilen.