Es gibt unzählige Lieder über den Wiener Prater, doch sein ikonisches Wahrzeichen, das Riesenrad, ist in der Musik gerade einmal eine Randnotiz.
„Achten Sie nicht auf das Riesenrad!“ Rainhard Fendrichs verneinter Imperativ in „Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehen“ steht stellvertretend für die Rolle des Wiener Wahrzeichens in der Musik. Die markante Silhouette mag im visuellen Kontext immer wieder auftauchen, in Liedern spielt sie kaum eine Rolle. Nur als Nebendarsteller oder als Kulisse. „Zwischen Riesenrad und Oper, in den engen alten Gassen, hielt die Zeit in ihrer Eile für uns an“, sang etwa Udo Jürgens in „Wien“.
„Es gibt unzählige Lieder über den Prater“, sagt Erich Zib, Heurigenmusiker und Moderator einer Radiosendung zu Wienerliedern. Aber nur ganz selten spielt das Riesenrad dabei eine Rolle. „Im Prater blühen wieder die Bäume“ von Robert Stolz kommt ohne Riesenrad aus, selbst in Hermann Leopoldis berühmtem „Schön ist so ein Ringelspiel“ verzichtete Autor Peter Herz auf das Wiener Wahrzeichen. Warum das so ist, dafür hat Zib eine Theorie. „Das Wort hat drei Silben, das lässt sich textlich nur schwer einbinden. Und außerdem lässt es sich auf Rad schlecht reimen.“