Sein erster Blick über Wien

(c) APA (Hans Klaus Techt)
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Es war an einem feuchten, grauen Herbsttag mit Sekt und Sandwiches in einem gemieteten Riesenradwaggon. Ach, wie er schaute!

An einem vom Morgenregen feuchten Herbstsonntag vor einigen Jahren feierten meine Schwiegereltern goldene Hochzeit. Es war ein milder, grauer Tag, an dem ein dichter Schirm aus verschmierten Wolken in Taubengrau, Zinkgrau, Betongrau und hellen Graublautönen fast reglos über der Stadt lastete. Die Sonne kam nie durch.

Mit meiner Frau und unsrem Bübchen, eineinhalb war er, besuchten wir die Vormittagsmesse in der Schönbrunner Schlosskapelle. Dann ging's zum Riesenrad. Opa hatte einen Waggon für uns fünf gemietet. Drinnen warteten Sekt, Knabberzeug, Sandwiches. Oh, war Bübchen aufgeregt, als er in den hallend hölzernen Wagen trappelte und man ihn auf einen Sessel setzte, damit er hinausschauen konnte.

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