Die Teilnehmer des EU-Gipfels zeigten erstmals seit langem wirklichen Handlungswillen bei Terror-, Verteidigungs-, Migrations- und Wirtschaftspolitik. Scheitert die neue Dynamik aber an alten Sonderwünschen, nationalen Interessen und finanziellen Fragen?
Emmanuel Macron brachte die Initialzündung. Der neue französische Präsident hat nicht nur die lahmende Achse mit Berlin wiederbelebt. Bei seinem ersten EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel hat er unter den Staats- und Regierungschefs auch Lust auf eine neue Handlungsfähigkeit verbreitet. Die Brüsseler Depression, die seit Beginn der Finanz- und Schuldenkrise vor knapp zehn Jahren die EU gelähmt und an den Rande ihrer Existenzfähigkeit gebracht hat, ist fürs erste überwunden.