Feel-Good-Movies gibt es wie Sand am Meer – nur schmeckt man bei ihnen leider meist die Süßungsmittel heraus. Fünf Filmempfehlungen für wohltemperierte Wonne abseits des Kitsch-Kollers.
Big Fish
Von Tim Burton, 2003
Auf Netflix
Für gewöhnlich gelten vor allem jene Filme als Glücklichmacher, die den bitteren Realitäten des Lebens einen glanzvollen Anstrich verpassen, die sie verklären und in Zuckerwatte packen, damit man etwas Flauschiges zum Reinfallen hat. Durchaus verständlich und in vielen Fällen nicht zu verachten; aber allzu oft sind die Verzauberungstaktiken des Wohlfühlkinos auf schmerzliche Weise durchschaubar. Man kennt jeden Kniff und jedes Bild, wie Seifenblasen platzen dann die süßen Fantasien. Auch Tim Burtons „Big Fish“ ist so ein Watte-Werk. Der Unterschied ist nur, dass er das Desillusionierungsproblem geschickt in seine zuckrige Textur einwebt.
Erzählt wird die Geschichte des zwanghaften Geschichtenerzählers Edward Bloom (Albert Finney) – und seines Sohnes William (Billy Crudup), der die Nase voll hat von Papas überkandidelten Räuberpistolen. Als Edward im Sterben liegt, will Will endlich die Wahrheit hören: Wer war sein Vater wirklich? Über allerlei märchenhafte Umwege, durch verwunschene Dörfer und wuselnde Zirkusmanegen, große Romanzen und Abenteuer führt der Film im bittersüßen, aufrichtig berührenden Finale zur Erkenntnis, dass die Legenden eines Menschen ebenso zu ihm gehören wie sein gelebtes Leben.
The Straight Story
Von David Lynch, 1999
Auf Amazon