Putin lockt die Unternehmen mit sanfter Gewalt

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Das Interesse der österreichischen Wirtschaft an Russland ist ungebrochen. Gestern wurden über 20 Abkommen unterzeichnet. Wer künftig im Riesenreich mitmischen will, muss vermehrt den Aufbau einer Produktion überlegen. Die Russen kommen einem sehr entgegen.

Wien. Es passte so gar nicht zur feierlichen Stimmung, die das gestrige Delegationsgespräch mit Regierungsvertretern, der Wirtschaftskammer (WKO) und den etwa 350 Unternehmern aus Österreich und Russland anlässlich des Putin-Besuchs begleiten sollte. Aber just wenige Stunden davor hatte das russische Wirtschaftsministerium angekündigt, dass es die Wachstumsprognose für heuer möglicherweise senken müsse. Der Grund seien die US-Sanktionen von Anfang April, deren Auswirkung noch nicht eingerechnet sei. Statt der bisher prognostizierten 2,1 Prozent könnte das Wachstum also um einiges niedriger ausfallen. Da hilft auch der höhere Ölpreis nichts, weil überschüssige Petrodollars nicht angetastet werden dürfen.

Russlands Wirtschaftsmotor will und will nicht so recht anspringen. Nach zwei Jahren Rezession ist 2017 zwar ein leichtes Wachstum von 1,5 Prozent zurückgekehrt. Aber wenn Kreml-Chef Wladimir Putin nicht irgendwann doch einen Reformweg einschlägt, wird es bei diesem Tempo bleiben.


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