Englands armer kleiner Bruder

Dublin nach dem Osteraufstand von 1916, links eine Statue des Freiheitshelden Daniel O'Connell, eines katholisch-populistischen Pragmatikers.
Dublin nach dem Osteraufstand von 1916, links eine Statue des Freiheitshelden Daniel O'Connell, eines katholisch-populistischen Pragmatikers. Getty Images
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Irland und das Vereinigte Königreich. Sie konnten nicht miteinander, aber auch nie wirklich ohne einander. Bis heute. Eine Geschichte von Protestantismus und Katholizismus, Kapitalismus und Nationalismus.

Es ist das bisher am häufigsten ausgetragene Fußball-Stadtderby der Welt. Und es treffen dabei auch zwei Welten aufeinander, die britische und die irische. Und das in Schottland. Im Stadion von Celtic Glasgow, gegründet von einem irischen Ordensbruder für seine eingewanderten irischen Landsleute, weht die irische Trikolore. Auf der Fantribüne der Glasgow Rangers dominiert der britische Union Jack. Katholiken gegen Protestanten. Arbeiterklasse gegen Establishment.

Der Konflikt der vergangenen Jahrhunderte, die kriegerischen und politischen Auseinandersetzungen, die Herabwürdigungen und das Aufbegehren, leben sublimiert in diesem sportlichen Aufeinandertreffen, Old Firm genannt, weiter. Gewaltsame Ausläufer gibt es allerdings auch noch, auf der anderen Seite der Irischen See, in Nordirland, das die Briten Ulster nennen.

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