Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Rom und Peking sind schon seit Jahrzehnten sehr eng.
Wien/Rom.Die Seidenstraßen-Kooperation ist die Krönung einer Beziehungsgeschichte zwischen Rom und Peking, die ihre Blüte in Krisenzeiten hatte: Seit dem Jahr 2000 haben chinesische Firmen in Italien 15,3 Milliarden Euro investiert. Nur nach Großbritannien und Deutschland sind in Europa mehr chinesische Gelder geflossen.
Chinas Interesse an kostspieligen Made-in-Italy-Produkten ist vielfältig: Eingekauft wurden unter anderem Fußballklubs, Waschmaschinenfirmen, Autoreifenproduzenten bis hin zu Telefon- oder Energienetzbetreibern. Für das tief verschuldete Italien sind die kauffreudigen Chinesen ein Segen. Die meisten italienischen Familienunternehmen konnten dem Druck der Globalisierung ohnehin nicht standhalten, zudem wurden sie durch jahrzehntelange Stagnation und Rezension massiv geschwächt.
So kauften sich inzwischen chinesische Unternehmen nicht nur beim Traditionswaschmaschinenunternehmen Candy ein, sondern auch beim Fußballklub Inter. Sogar Pirelli, der legendäre Reifenproduzent, ist jetzt zum Teil in chinesischer Hand. Seit einigen Jahren sind chinesische Staatsfirmen aber auch an der – meist maroden und unterfinanzierten – italienischen Infrastruktur interessiert: Die chinesische State Grid Corporation kaufte sich schon 2014 beim italienischen CDP Reti ein, der wiederum die wichtigsten italienischen Energieunternehmen kontrolliert. Offenbar machte man sich in Peking schon damals Gedanken, wie man Italien am besten auf der Seidenstraße positionieren konnte.