Alt, grau und verschlafen ist Wien schon lang nicht mehr. Wie Wien zum jüngsten Bundesland wurde, und wie die Jungen die Stadt verändern.
Wien, du tote Stadt. Vier große Worte, weiße Lettern auf einer Lederjacke, die ein Punk trägt, fotografiert auf dem Naschmarkt, sind legendär – und Geschichte. Das graue, triste, alte Wien der 1970er oder 1980er − man kennt es aus Filmen und Geschichten; heute ist die Stadt eine andere. Auch wegen der vielen jungen Menschen hat sie sich verändert: von einer schrumpfenden Stadt, deren Aushängeschilder Sisi oder Klimt schon lang tot sind, zu einer, die junge Leute aus aller Welt anzieht. Als Zufluchtsort, oder als Wahlstadt zum Studieren, um ein Lokal zu eröffnen oder Kunst zu machen. Nicht nur, weil eine Weile gern Geschichten über Wien als „neues Berlin“ geschrieben wurden, es in Rankings wie dem der US-Website List25 als Topstadt für junge Menschen genannt wird. Wie kam das – und wie prägen die Jungen die Stadt?
Das jüngste Bundesland
Wien trotzt der Alterung. Bis in die 1990er-Jahre waren die Wiener die ältesten Österreicher – während aber in den anderen Bundesländern das Durchschnittsalter nach oben gewandert ist, hat sich in Wien wenig verändert. 2015 hat Wien Vorarlberg überholt und ist seither mit einem Altersschnitt von 40,9 Jahren jüngstes Bundesland – und wird es laut Prognose der Statistik Austria bis 2050 bleiben. Die Ältesten werden dann die Kärntner sein, heute sind es die Burgenländer.