Amazon Anticipates Strong Holiday Shopping Season
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Packerl aus dem Internet oder Sackerl vom heimischen Händler?

Herbert Asamer meint, wer bei Online-Riesen einkauft, „gefährdet unseren Lebensstandard". Norbert Rief kann auf „unfreundliche Händler und schlechtes Service“ im stationären Handel gern verzichten. Diskutieren Sie mit!

Es ist Weihnachtszeit und die Wirtschaftskammern im ganzen Land haben eine klare Werbebotschaft: Wer Österreich liebt, kauft seine Geschenke in Österreich ein - am besten in lokalen Geschäften. „Wenn Sie bei mir einkaufen, finanzieren Sie keinem amerikanischen Online-Boss eine zweite Luxusyacht oder einen Privatjet, sondern meiner Tochter die Nachhilfestunde, meinem Enkerl das Weihnachtsgeschenk und meinen Mitarbeitern das Gehalt”, sagt da etwa ein Wiener Unternehmer stellvertretend für den heimischen Handel auf der WKÖ-Webseite.

„Presse"-Redakteur Norbert Rief betrachtet das ganze aus Kundensicht. In einem Kommentar berichtet er aus seinen Erfahrungen mit dem stationären Handel und meint: „Auf unfreundliche Verkäufer und schlechtes Service können wir gerne verzichten“. Auch von „Last Christmas“ in Dauerschleife und schwitzende Menschenmassen will Rief nicht viel wissen.

»Der Onlinehandel gefährdet unseren Lebensstandard«

Herbert Asamer

Herbert Asamersieht das etwas anders. Er fragt: „Wollt ihr florierende Stadtkerne, anstatt sterbender oder verödender Straßenzüge, wo sich Kebab-Buden, Wettcasinos und Ein-Euro-Shops aneinanderreihen?“ Dann führe am Einkauf beim österreichischen Händler kein Weg vorbei. Der stationäre Handel müsse zahlreiche Vorteile, die er gegenüber dem reinen Onlinegeschäft hat, jedefalls auch ausspielen, so Asamer. Denn eines sei klar: „Der Onlinehandel gefährdet unseren Lebensstandard“.

Werfen wir noch einen Blick auf die Zahlen: Rund 2,1 Milliarden Euro werden heuer im Weihnachtsgeschäft in Österreich ausgegeben. Aktuell liegt der Online-Handel bei einem Anteil von rund 18 Prozent - Tendenz steigend. Ein weiterer Trend: Große globale Rabatt-Aktionen wie „Black Friday“ oder „Cyber Monday“ bekommen immer mehr Gewicht. Auch hier fließt das Geld oft an große Online-Händler. Die Aktionstage knabbern heuer schon ordentlich am Weihnachtsgeschäft, berichtet Madlen Stottmeyer.

Diskutieren Sie mit: Wie schaut die Zukunft des österreichischen Handels aus? Darf man noch ruhigen Gewissens bei Amazon und anderen Online-Giganten einkaufen? Und: Wo besorgen Sie eigentlich Ihre Geschenke?

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Pro

Der Onlinehandel gefährdet unseren Lebensstandard

Die Einkäufer im Internet nehmen den Geschäften schon zehn Prozent vom Umsatz weg. Über mögliche Konsequenzen ihres Tuns machen sie sich scheinbar wenig Gedanken.
Contra

Auf unfreundliche Verkäufer und schlechtes Service können wir gerne verzichten

Es gibt bessere Argumente, im Internet einzukaufen, als den Preis, überfüllte Einkaufsstraßen und die Dauerbelästigung durch „Last Christmas“.
Kampf gegen Dumpingloehne bei Paketboten Archivfoto UPS Paketzusteller bei der Arbeit Paketbote Un
Österreich

Überstunden für Zusteller: Bis zu eine Million Pakete täglich

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Weihnachtsgeschäft: Start verheißt diesmal Gutes

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Werden aus Schnäppchenjägern am Black Friday keine Stammkunden, dann droht den Händlern ein Gewinnrückgang. Die Aktionstage knabbern nämlich am Weihnachtsgeschäft.

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