Die Angst vor dem Coronavirus trägt Züge einer Hysterie. In Mailand sind die Regale und Straßen leer gefegt, Museen und Schulen bleiben geschlossen. Der Karneval ist abgesagt, nicht nur in Venedig.
Mailand/Rom. Eigentlich wollte Lavinia Chiacchierini an diesem Montagmorgen wieder zurück nach Mailand fahren. „Aber wegen der Massenhysterie, die dort über das Wochenende ausgebrochen ist, habe ich mich entschieden, lieber erst einmal bei meiner Familie in Rom zu bleiben“, sagt die 20-Jährige und erzählt über das, was sie seit Freitag von ihren Freunden in der norditalienischen Metropole mitbekommt. „Die Situation ist wirklich außer Kontrolle in Mailand. Die Supermärkte sind leer geräumt.“ Alle, die sie kenne, blieben zu Hause und gingen gar nicht mehr hinaus. „Die Menschen verhalten sich, als wäre ein Krieg ausgebrochen. Die Straßen sind so gut wie menschenleer.“
Chiacchierini studiert an der Mailänder Wirtschaftsuniversität Bocconi. Wie alle Schulen und Universitäten in der Lombardei und anderen norditalienischen Regionen bleibt auch diese Einrichtung nun mindestens für eine Woche geschlossen.