Epstein-Skandal

Prinz Andrew lässt sich von Top-Anwaltsteam vertreten

(c) REUTERS (Chris Radburn)
  • Drucken

Zum Anwaltsteam gehöre die führende britische Expertin im Auslieferungsrecht, Clare Montgomery, wie „The Telegraph“ schreibt.

Der britische Prinz Andrew lässt sich im Missbrauchsskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein nach einem Medienbericht von einem Top-Anwaltsteam vertreten. Dazu gehöre die führende britische Expertin im Auslieferungsrecht, Clare Montgomery, schrieb die Zeitung "The Telegraph" am Samstag. Sie habe auch Chiles Ex-Diktator General Augusto Pinochet vertreten.

Montgomery arbeite in Andrews Fall zusammen mit dem Anwalt Gary Bloxsome, der britische Truppen gegen Vorwürfe von Kriegsverbrechen verteidigt habe, hieß es. Der Buckingham-Palast in London wollte den Bericht nicht kommentieren. Montgomery war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die US-Justiz will Andrew als Zeugen in dem Missbrauchsskandal vernehmen - er ist nicht angeklagt. Allerdings warf Staatsanwalt Geoffrey S. Berman dem Sohn von Königin Elizabeth II. vor, nicht mit den amerikanischen Ermittlern zusammenzuarbeiten.

Der Herzog von York hat sich inzwischen sehr zurückgezogen. Wegen des Missbrauchsskandals lässt der 60-Jährige seine royalen Aufgaben vorerst ruhen. Er war mit Epstein befreundet und Übernachtungsgast in dessen Anwesen in den USA und der Karibik gewesen.

Der US-Amerikaner hatte sich im Sommer 2019 im Gefängnis in New York das Leben genommen. Ihm wurde vorgeworfen, über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Von den Machenschaften seines Freundes will Andrew aber nichts mitbekommen haben. Eines der Opfer, Virginia Giuffre, wirft ihm indes vor, er selbst habe sie drei Mal missbraucht. In zwei Fällen sei sie erst 17 Jahre alt gewesen. Andrew bestreitet das.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Fall Epstein

Prinz Andrews Gegenangriff auf die US-Justiz

Der Prinz habe dem US-Justizministerium mindestens drei Mal seine Unterstützung als Zeuge angeboten, hieß es in einer Mitteilung. Prinz Andrew versuche sich erneut fälschlicherweise als kooperativ darzustellen, lautet daraufhin die Antwort aus New York.
Unkooperativ

Prinz Andrew soll von US-Justiz zu Aussage im Fall Epstein gezwungen werden

Der 60-Jährige zeigte sich bisher unkooperativ. Nun wollen die US-Behörden mit einem Rechtshilfeabkommen mehr erreichen.
Nov 04 2008 Dujiangyan Sichuan China HRH The Duke of York KG Prince ANDREW visits the quake h
Missbrauchsskandal

Causa Epstein: Prinz Andrew kooperiert nicht mit US-Behörden

Entgegen seiner Aussage, er würde bei Anfragen von US-Ermittlern kooperieren, wurde nun bekannt, dass der britische Prinz dem FBI und anderen Ermittlern nicht antwortete.
Prinz Andrew in Misskredit.
Großbritannien

Der unbelehrbare Skandalprinz

Die Missbrauchsaffäre um Prinz Andrew treibt das britische Königshaus in immer größere Turbulenzen.
Missbrauchsskandal

Druck auf Prinz Andrew nimmt zu

Momentan wirft auch in den USA keine Behörde Andrew offiziell Fehlverhalten vor. Ob das auch in Zukunft so bleibt, ist fraglich.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.