Laut polterte der ehemalige Vizekanzler gestern auf Puls24 - nicht nur, als er zur angeblichen Beschattung seiner Ex-Frau auf FPÖ-Kosten angesprochen wurde.
Heinz-Christian Strache wird offenbar zumindest dem Fernsehen in den nächsten Wochen oder Monaten erhalten bleiben. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Selbstgeißelung, offenbar weniger für ihn selbst (Straches zentrale Emotion scheint mittlerweile die Aggression zu sein) als für den Zuseher. Wer den Auftritt des ehemaligen FPÖ-Chefs am Sonntag vor einer Woche im ORF schon grob verstörend fand, konnte nun auf Puls24 die eigene Leidensfähigkeit testen. Und Strache dabei zuhören, wie wenig ihn das Thema Korruption berührt.
Corinna Milborn hatte Strache zum "Neustart seiner politischen Karriere" geladen, aber freilich ging es auch um Vergangenes. Um das, was Strache gern als "Verleumdungen" bezeichnet. Interessant war hier am Montagabend weniger, wie er sich herausredete (durch schlichtes Ignorieren der Fragen und kreatives Zusammensetzen eigener Realitäten). Bemerkenswert war viel mehr sein Unverständnis beim Thema Korruption, wie sich bei Milborns Fragen rund um die Bestellung des mittlerweile ehemaligen Asfinag-Aufsichtsrats Siegfried Stieglitz zeigte.