17 Prozent der Wiener kommen aus den anderen Bundesländern. Wer sind sie – und welchen Einfluss haben sie auf die Wien-Wahl?
Die Statistiker haben es einfach. Für sie ist jemand ein Wiener, wenn er in Wien geboren ist. Selbst dann, wenn die Eltern aus Tirol stammen und kurz nach der Geburt dieses Wieners nach Kärnten gezogen sind: Der Nachwuchs ist ein Wiener. Abseits der Statistik ist er das natürlich nicht.
Selbst wer in Wien geboren ist und etwa kurz vor Schuleintritt in das Wiener Umland, das eben schon zu Niederösterreich gehört, gezogen ist, ist kein „echter Wiener“. Auch dann nicht, wenn er oder sie später, als Erwachsener, wieder in die Stadt zieht, um dort zu bleiben. Manche gehen gar so weit, dass es nicht einmal reicht, in Wien geboren und aufgewachsen zu sein und dort zu leben. Man muss schon auch einen Wiener Stammbaum mitbringen – am besten inklusive böhmischer Großmutter.
Aber genauso wie die anderen einen Fast-Wiener eben nur als solchen anerkennen, wollen viele zugereiste Wiener, die in einem der anderen acht Bundesländer geboren wurden, gar nicht als solche genannt werden. Manche fassen es gar als Beleidigung auf, wenn man sie fragt, ob sie sich nach mehreren Jahrzehnten in Wien als Wiener fühlen.