US-Präsidentenwahl

Den USA droht eine Staatskrise

APA/AFP/CHANDAN KHANNA
  • Drucken

Herausforderer Joe Biden greift in einem knappen Rennen nach dem Sieg. Präsident Trump hatte sich davor schon zum Gewinner erklärt. Nun steht Amerika eine juristische Schlammschlacht bevor.

Der Wahlausgang war noch völlig offen, da erklärte sich Donald Trump bereits zum Sieger: „Die Ergebnisse heute Nacht waren phänomenal“, sagte der Amtsinhaber vor jubelnden Anhängern in Washington. „Ehrlich gesagt haben wir gewonnen.“ Gleichzeitig kündigte er einen juristischen Feldzug an, um sich den Sieg gegen seinen Rivalen, Joe Biden, zu sichern. „Wir werden vor den Supreme Court ziehen. Wir wollen, dass alles Wählen endet.“

Dabei war das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt in potenziell wahlentscheidenden Bundesstaaten noch nicht endgültig abzusehen: in Pennsylvania vor allem, aber auch in Michigan, Wisconsin, North Carolina, Georgia und Nevada. Am Mittwochabend schien sich das Blatt dann zugunsten Bidens zu wenden: Wisconsin konnte der Demokrat für sich entscheiden, hauchdünn führte er auch in Nevada und Michigan. Das würde reichen für einen Sieg. Biden profitierte von den Briefwahl-Stimmen, die seine Anhänger deutlich öfter in Anspruch nahmen als Republikaner. Deshalb sind sie Trump ein Dorn im Auge. Auch auf Twitter wütete der Präsident dann gegen die Auszählung, unterstellte den Demokraten den Versuch, „die Wahl zu STEHLEN“. Und: „Das werden wir nicht zulassen.“ Mehrere seiner Tweets versah Twitter mit einem Warnhinweis.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Joe Biden wandte sich an seine Anhänger und alle US-Amerikaner in Wilmington.
US-Wahl

Siegesrede: Biden will USA einen und Pandemie stoppen

Seine Regierung wolle die „Seele Amerikas“ wiederherstellen, sagte Joe Biden in seiner Siegesrede. Im Kampf gegen die Coroanvirus-Pandemie werde er am Montag einen Expertenrat vorstellen.
Joe Biden und Kamala Harris werden die nächsten vier Jahre als US-Präsident und Vizepräsidentin im Weißen Haus regieren.
Ticker-Nachlese

US-Sender küren Biden zum 46. US-Präsidenten

Nach Tagen des Wartens erklären die großen US-Sender Joe Biden zum Wahlsieger. Er liegt in Pennsylvania uneinholbar voran. Amtsinhaber Donald Trump will den Sieg allerdings nicht anerkennen und juristisch bekämpfen.
Kamala Harris.
US-Wahl

Das Biden-Team: Jünger, bunter, weiblicher

Unter den Demokraten könnten mehrere Topjobs der Regierung an Frauen gehen. Das Lobbying dafür hat schon vor Wochen begonnen. Die diversen Gruppen und Flügel der Partei wollen belohnt werden.
Donald Trump vertrieb sich die Zeit beim Golfen.
US-Wahl

Das letzte Aufbäumen Trumps: "Die Wahl ist noch lange nicht vorbei"

Bis zum bitteren Ende will der US-Präsident kämpfen, während sich einige Republikaner von ihm abwenden. Die Sache ist delikat: Mit Blick auf 2024 will man es sich mit ihm nicht verscherzen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.