Coronavirus

Für Heim und Arbeit: Wien lässt mit PCR-Test-Box gurgeln

APA/Georg Hochmuth
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Große Erwartungen in eine kleine Box: Ein PCR-Gurgeltest soll ab März zuhause und kostenlos einen Nachweis auf das Virus liefern. Bürgermeister Ludwig stellte am Freitag "getestete Teststrategie" vor.

Eine kleine Box ist die nächste Erweiterung der Wiener Strategie gegen Corona. Inhalt ist ein PCR-Gurgeltest, der in Zukunft auch von zu Hause aus einen kostenlosen wie schnellen Nachweis auf das Virus liefert. Am Freitag lud Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ins Rathaus, um die schon "getestete Teststrategie" vorzustellen. Die Box schließt laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker die "Lücke" zu den vorhandenen Strategien und wird im März breit ausgerollt.

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Rund 8,50 Euro kostet ein Test, die beteiligten Firmen bekommen kein Geld, bei flächendeckendem Einsatz wird es Richtung 5,00 Euro gehen. Für die Testenden selbst wird aber alles zum Nulltarif zu haben sein. Der Nutzer kann sich per App und Ausweis registrieren, macht den Test vor der Kamera und gibt die Probe in die Box und diese am Arbeitsplatz ab oder bringt sie zu einer Bipa-Filiale, vorerst der Logistikpartner. Und auch schnell funktioniert das Ganze: Zumindest im Probebetrieb kamen die zwei Befunde - ein Zertifikat mit Foto und ein Laborbefund - bereits kurz vor Mitternacht, nachdem der Gurgeltest zuvor um 9.00 Uhr abgegeben wurde. Nach Einlangen der Probe im Labor wird maximal 24 Stunden zu warten sein.

"Pooling Methode"

Das breite Ausrollen ist dann schon die zweite Schiene, Firmen können sich laut Hacker bereits jetzt melden. Die "Pooling Methode" ist das zentrale Element, sagte Hacker. Mit dieser können hohe Testzahlen erreicht werden, indem zahlreiche Proben von einzelnen Personen auf einmal getestet werden. Das ist laut SPÖ-Gesundheitsstadtrat auch durch die niedrige Positivitätsrate möglich. Aus dem Büro Hacker hieß es, dass man seit Ende Dezember unter der kritischen Rate von fünf Prozent an positiv Getesteten liege, die von der Laut WHO empfohlen wird.

Das nun gemeinsam mit der Wiener Wirtschaftskammer ins Leben gerufene Projekt wurde zuvor schon zwei Wochen lang mit 14.000 Beteiligten getestet, erläuterte Ludwig am ersten Tag des Jahres, an dem die Corona-Ampel in Wien Orange statt Rot zeigt. Für den Bürgermeister eine "Genugtuung und Ergebnis einer intensiven Arbeit", aber "trotzdem eine Momentaufnahme". Mit der Box, die unter dem Motto "Alles gurgelt!" beworben wird, kann diese Arbeit auch mit Hinblick auf die neuen Manifestationen des Virus SARS-CoV-2 fortgesetzt werden: "Der PCR-Test interessiert mich auch deswegen im Augenblick, weil man hier auf Mutationen testen kann. Das Monitoring dieser Entwicklung ist im Augenblick das wichtigste Tool", stellte Hacker fest.

Der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck, erläuterte die Notwendigkeit einen neuen Lockdown zu verhindern, denn 2,1 Milliarden Euro habe der Wirtschaftsraum Wien in den vergangenen sechs Wochen verloren. Mit dem Test, der mittels Smartphone oder Computer in zwei Minuten durchgeführt werden kann, gibt es mit der türkis-blauen Box bald den Eintrittstest für Dienstleister wie Friseure. Der Rewe-Konzern und seine Bipa-Filialen sind vorerst Distributions- und Logistikpartner. Eine flächendeckende Ausrollung bringe Sicherheit.

(APA)

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