Menschen in der Coronakrise

Die Kaffeehausbesitzerin in Wuhan: Erinnerungen an die radikale Quarantäne

Li Hong Jun in ihrem Kaffeehaus in Wuhan.
Li Hong Jun in ihrem Kaffeehaus in Wuhan.[Kretschmer]
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„Die Presse“ hat ein Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie mit Menschen gesprochen. Kaffeehausbesitzerin Li Hong Jun erinnert sich zurück daran, als sie Snacks für medizinische Helfer vor die Tür hängte.

Wenn Li Hong Jun ein Jahr später über den Lockdown in ihrer Heimatstadt Wuhan redet, dann fühlt sich das für sie bereits wie eine „weit entfernte Erinnerung“ an. Doch erst vor Kurzem, als die 55-Jährige eine Museumsausstellung über den traumatischen Kampf gegen Covid-19 besuchte, kamen die alten Erinnerungen wieder in ihr hoch. „Diese Zeit haben wir gemeinsam hinter uns gebracht“, sagt sie.

An einem feuchtkühlen Winterabend sitzt Li Hong Jun, eine geschwätzige Frau, die bodenständige Herzlichkeit und kosmopolitische Weltgewandtheit miteinander vereint, in der wohligen Stube ihres Kaffeehauses. Sie bietet Laugengebäck und Zimtschnecken zum Espresso an. Die gläserne Fassade ihres Lokals gibt den Blick auf den nächtlichen Westsee frei. Die Fassaden neonbeleuchteter Hochhäuser spiegeln sich im stillen Wasser.


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