Für den Fohnsdorfer Bürgermeister geht der größte Wunsch in Erfüllung: Red Bull-Chef Mateschitz wird neuer Eigentümer der Therme. Der Kaufvertrag ist unterzeichnet.
Nach vielen Detailgesprächen und zahlreichen Verhandlungsrunden ist der Verkauf der lange Zeit defizitären Therme in Fohnsdorf an Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz abgeschlossen. Wie die Gemeinde Fohnsdorf in einer Aussendung mitteilt, wurde der Kaufvertrag am 20. April unterzeichnet. Der Übergabetermin an den neuen Eigentümer ist der 1. Juli 2021.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf der Therme „Aqualux“ bringe aber eine massive Entlastung der Gemeindefinanzen. Zusätzlich gehe er davon aus, dass es mittelfristig zu einem intensiven Investitionsschub quer durch alle Bereiche in Fohnsdorf kommen wird, so Bürgermeister Gernot Lobning, der von einem Freudentag für die ganze Region spricht. Für ihn und die Gemeinde Fohnsdorf sei der größte Wunsch in Erfüllung gegangen.
Mit der Übernahme der Therme durch Mateschitz sollte ein erfolgreicher Weiterbestand und ein Ausbau gesichert zu sein. Vereinbart wurde, dass die Therme weiterhin öffentlich zugänglich bleibt, die rund 50 Mitarbeiter übernommen werden und die Einlösung der bereits verkauften Gutscheine jederzeit – sobald die coronabedingt geschlossene Therme wieder öffnen darf – möglich ist.
Dietrich Mateschitz ist der reichste Österreicher. Er besitzt in der Region rund um seinen Red Bull-Ring bereits zahlreiche Immobilien, so das in Thermennähe befindliche Schlosshotel Gabelhofen, Restaurants und ein Pferdegestüt.
Die Therme im obersteirischen Fohnsdorf wurde 2006 von der Gemeinde mit kräftiger Förderung des Landes Steiermark gebaut. Doch statt der ursprünglich geplanten 311.000 besuchten nur 130.000 Tagesgäste die Therme. Die Folge: Die Gemeinde wurde 2011 insolvent und vom Land unter Kuratel gestellt – ein Regierungskommissär übernahm die Geschäfte. Im selben Jahr kam auch der Rechnungshof zu dem Schluss, dass der Bau des 22-Millionen-Euro-Projekts Aqualux schlicht falsch gewesen sei. Das hatte auch ein gerichtliches Nachspiel für den damaligen Bürgermeister.
(red)