Im gleißenden Scheinwerferlicht monatelang in der Kritik und dann ohne Job: Welche beruflichen Perspektiven haben solche Manager? Ein Rückblick und der Versuch einer Prognose.
Er ist also nicht mehr Öbag-Chef. Am Dienstag hat bzw. musste Thomas Schmid mit sofortiger Wirkung den Chefsessel verlassen. Und er ist gleichsam abgetaucht. Für Journalisten war er am Dienstag nicht zu sprechen. Auch die Frage der „Presse“ nach seinen weiteren Zukunftsplänen lässt er unbeantwortet. Theoretisch könnte er jedenfalls sofort einen anderen Job annehmen. Doch wird er eine große Auswahl haben? Personalberater sind da skeptisch, zumindest, was einen Job in Österreich betrifft. Zeit für einen Rückblick: Wie ist es denn anderen Managern ergangen, die nach lautstarker Kritik an ihrem Wirken, nach öffentlich heftig geführten Diskussionen mitsamt reger medialer Berichterstattung ihren Job verloren haben? Konnten sie noch mal durchstarten?
Gut, Thomas Schmid ist ein Fall für sich, beispiellos. Seit einem Jahr verfolgt die Öffentlichkeit atemlos und kopfschüttelnd diverse Chatprotokolle, in denen sich Schmid – sonst von eher zurückhaltendem Naturell – erstaunlich offenherzig gab. Schmid hat sich am frühen Dienstagabend via Austria Presse Agentur für die Inhalte entschuldigt. Doch das wird an seinem desaströsen Image kaum etwas ändern, sind sich Personalberater einig.